As You Drown - Rat King
Heiko Eschenbach 
Lust auf ein bisschen Radau? Die Schweden AS YOU DROWN klingen durch und durch amerikanisch. Und genauso wie der Großteil aller anderen Deathcore-Bands pfeifen sie auf nachvollziehbare Songstrukturen und geben über die volle Distanz ordentlich Gas. Die Songs der Band sind dabei noch etwas mehr im traditionellen Death Metal verwurzelt, als das bei der durschnittlichen modernen Todesblei-Kapelle der Fall ist, ausufernde Melodien und Hooks bleiben trotz schwedischer Herkunft aber außen vor.
Die Basis des räudigen Sounds sind härtetechnisch aufs Ganze gehende Riffs, die im Verbund mit dem wild um sich schlagenden Drummer teilweise etwas in Richtung Technical Death-Metal schielen, ohne wirklich progressiv zu werden. Produktion und Sound sind vollkommen zeitgemäß, was auch bedeutet, dass der Hochgeschwindigkeitszug hörbar mit allen möglichen Hilfsmitteln auf Durchschlagskraft getunet ist, was dem Werk wiederum Einiges an Charme und Authentizität kostet. Zur Hölle mit auf Hochglanz poliertem Plastik im Extreme-Metal! Angesprochen fühlen dürfen sich vor allem Fans von ähnlich gelagerten, aber mit besserem Songmaterial ausgestatteten jungen Sturmkommandos wie WHITECHAPEL (ohne die krank-psychotische Note) oder Job For A Cowboy (ohne deren technische Brillanz). Insbesondere die Vocals sind bei AS YOU DROWN ein wenig eindimensional und schaffen es nicht, wirklich durchschlagende und merkbare Akzente zu setzen.
„Rat King“ ist ein Album, das als Ventil gegen unkontrollierte Wut und Aggression durchgeht, das aber wenig essentielle Substanz in den Kompositionen besitzt. In der immer größer werdenden Welt des modernen Death Metal steht es mit diesen Eigenschaften allerdings nicht alleine auf weiter Flur.
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