Avenged Sevenfold - Life Is But A Dream...

Review

Soundcheck Juni 2023# 9 Galerie mit 11 Bildern: Avenged Sevenfold - Rock Am Ring 2014

Sieben Jahre nach „The Stage“ kehren AVENGED SEVENFOLD auf die Bühne zurück und nutzen wieder den klassischen Promo-Vorgang. Wir erinnern uns, der Vorgänger erschien anno 2016 quasi über Nacht und überraschte die Fans. Nach einer so langen Wartezeit stellt sich natürlich die Frage, was die Band um den Fronter M. Shadows im Jahr 2023 noch zu bieten hat, gehört sie doch zu den erfolgreichsten Vertretern ihres Genres.

AVENGED SEVENFOLD sind wieder zurück

Mit „Life Is But A Dream…“ veröffentlicht die US-Amerikanische Band ihr achtes Studioalbum. Der dieses eröffnende Track „Game Over“ ist ein relativ klassischer Heavy-Metal-Song, wie man ihn von der Band kennt und erwarten würde. Textlich wird dabei auch schon mit dem Albumtitel gearbeitet. Inspiriert wurde das Album von Albert Camus‘ Roman „Der Fremde“. Es reist durch eine Existenzkrise und ist eine sehr persönliche Sicht auf die Bedeutung, den Sinn und Wert der menschlichen Existenz und die Angst vor dem omnipräsenten Tod.

Die beiden kommenden Songs „Mattel“ und „Nobody“ sind da experimenteller und binden unter anderem elektronischen Sounds mit ein, welche aber den Funken nicht ganz überspringen lassen wollen. Zu sehr verlieren sie sich in getragenen Parts und lassen nicht wirklich gespannt aufhorchen. Erst das wirklich gelungene Solo gegen Ende von „Nobody“ kann wieder ein paar Punkte gut machen.

„We Love You“ beinhaltet im Text interessante Wortspiele, ist mit seiner Länge von über sechs Minuten aber auch etwas zu lang für seinen Ideenreichtum geraten. Generell versuchen AVENGED SEVENFOLD auf diesem Album möglichst viele avantgardistische Elemente unterzubringen, welche allerdings auch nach mehrmaligem Hören leider oft ins Leere laufen. Ein weiteres gutes Beispiel dafür ist das folgende „Cosmic“, das sich progressiv geben will, dabei aber nicht überzeugen kann.

Zu viele Experimente?

Was auch immer sich die Band beim Sound der im weiteren Verlauf des Albums befindlichen Stücke gedacht hat, bleibt als Frage unbeantwortet. Das psychedelisch anmutende „Easier“ hat einen Haufen Samples und eine zur Computerstimme verzerrte Gesangseinlage mit dabei und klingt ein bisschen wie PINK FLOYD für Arme.

Das folgende „G“ geht soweit in Ordnung, ist es doch der Auftakt eines in drei Teile geteilten Songs, welcher mit „(O)rdinary“ und „(D)eath“ weitergeführt wird. „(O)rdinary“ ist an sich ein wirklich schönes, teilakustisches Zwischenspiel, das aber komplett durch den Autotune in M. Shadows‘ Gesang zerstört wird. Der abschließende Titeltrack ist ein stimmiges Piano-Stück, welches wirklich schön zu hören ist, den Gesamteindruck aber auch nicht mehr wirklich retten kann.

„Life Is But A Dream…“ verliert an vielen Fronten

Leider ist die Rückkehr von AVENGED SEVENFOLD nicht wirklich gelungen. Es stecken zwar hörbar viele Ambitionen und Ideen in dem Album, aber nur die wenigsten vermögen davon zu zünden. Einzig die Professionalität und Ambition der einzelnen Musiker retten die Scheibe davon, unter die magische 5-Punkte-Grenze zu sinken. Schade, da wäre bei einer Band, die einst Songs wie „A Little Piece Of Heaven“ komponiert hat potentiell viel mehr drin gewesen.

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27.05.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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8 Kommentare zu Avenged Sevenfold - Life Is But A Dream...

  1. dan360 sagt:

    Als langjähriger A7X Supporter freu‘ ich mich nach der langen Abstinenz sehr auf die neue Scheibe, wenngleich mich die beiden Vorabsongs nicht so wirklich mitgenommen haben, wobei mir ‚Nobody‘ mittlerweile gut gefällt. Bin auf die gesamte Platte gespannt.
    Fünf Punkte muten mir für eine Band die mit derartig herausragenden Musikern besetzt ist, doch arg wenig an. Hat die neue Metallica doch ausgezeichnete acht Punkte abräumen können.. ich weiß, Geschmäcker und so..

  2. Lysolium 68 sagt:

    Ich kann die 5 Punkte auch nicht verstehen. Das Album ist irre unterhaltsam und auch ziemlich mutig. Aber hey…

    8/10
  3. nili68 sagt:

    Auch als Nicht-Fan des Genres höre ich, dass das mehr als 5 Punkte sind, wenn man halbwegs objektiv (ja, sowas gibt’s) an die Sache ran geht. Ich hab‘ Vermutungen, wie manche Wertungen zustande kommen, aber da es nur Vermutungen sind..

  4. Nici67 sagt:

    Wow! Was für ein Album! Als ich es das erste Mal hörte, war auch ich zunächst überfordert, doch nachdem sich die Eindrücke etwas gesammelt haben, ist das ein richtiges Highlightalbum. Egal ob Midtempotracks (Nobody, Mattel), Genremixende Nummern (We Love You, Game Over) oder völlig verrückter Prog-Avantgarde (G, (D)eath, Life is but a Dream) , hier hat einfach alles seine eigene Atmosphäre und Besonderheit.

    9/10
  5. Horchamol sagt:

    Echt stark dass es noch Bands gibt die machen was sie wollen, nicht was im streaming erfolg verspricht. Geiles Album! Wer professionell Musikreviews schreibt und diesem Album 5 Punkte gibt, ist wohl mit dem linken Fuss aufgestanden?

    8/10
  6. poshmit sagt:

    Ich kann die 5 Punkte ebenfalls nicht nachvollziehen! Autotune ist kacke! Ja! Aber die Experimentierfreude auf diesem Album ist ausgezeichnet und jeder Song bietet Abwechslung. Insgesamt ein sehr kurzweiliges Album! Ein Vergnügen für mich!

    8/10
  7. dan360 sagt:

    Kann mich den Kommentaren nur anschließen, hätte ich so nicht von A7x erwartet, auch wenn dieser Weg nach ‚the Stage‘ gewissermaßen einleuchtet, nur in diesem Ausmaß hätte ich es nicht erwartet. Finde ich mutig und auch gelungen. Wird einigen eingefleischten Fans sicherlich vor den Kopf stoßen, aber mir gefällt die Scheibe im Gesamtkontext ausgesprochen gut. Erwähnenswert ist noch, dass Syn Gates neben der genialen Gitarrenarbeit fast alle Tasteninstrumente eingespielt hat, einschließlich dem Rausschmeißer!

    8/10
  8. Tomplifier sagt:

    Gewagt, experimentierfreudig, sperrig, aber nie langweilig.

    Ich stehe diesem Album sehr ambivalent gegenüber. AS trauen sich hier auf jeden Fall, ihrem üblichen Sound möglichst viele neue Ideen hinzuzufügen. Das klappt mal gut, mal weniger gut. Am Ende stehen viele mittelmäßige Songs, die trotzdem auch viele Highlights zu bieten haben und mich immer wieder motivieren, reinzuhören. Vielleicht sagt man in 5 Jahren, das war ihr Opus Magnum – vielleicht aber auch, dass sie sich hier völlig verrannt haben.

    Mich erinnert das ein wenig an die Konzeptalben BE von Pain of Salvation oder Frances the Mute von The Mars Volta. Die wurden auch verrissen und ich habe ewig gebraucht, bis sie endlich mal Klick gemacht haben. Mal schauen, wie es mit diesem Werk ausgeht.

    Game Over 3/5
    Mattel 3/5
    Nobody 4/5
    We Love You 3/5
    Cosmic 3/5
    Beautiful Morning 3/5
    Easier 2/5
    G 4/5
    (O)Rdinary 3/5
    (D)Eath 2/5
    Life Is But A Dream… 3/5

    6/10