Behemoth - Demonica

Review

Etwas ganz feines haben sich da BEHEMOTH mit der Box „Demonica“ im DVD-Format einfallen lassen. Dieses wirklich außergewöhnliche, auf 10.000 Einheiten limitierte Schmuckstück beinhaltet nicht nur zwei CDs, sondern auch noch ein fettes, 40-seitiges Booklett mit fast sämtlichen Songtexten, unglaublich vielen Fotos und allerlei interessanten Linernotes von Nergal sowie ehemaligen Bandmitgliedern und anderen wichtigen Leuten, welche die Band in ihren Anfangstagen begleiteten. So erhält der Fan neben der Musik auch noch schöne Eindrücke von der embryonalen Phase einer der wichtigsten, extremen Metal Bands Europas.

Doch kommen wir nun zum Wichtigsten, der auf dieser Box enthaltenen Musik. Hier muß gleich darauf hingewiesen werden, dass sich diese Veröffentlichung den Anfängen und damit auch der rohen Black Metal Phase von BEHEMOTH widmet, von dem komplexen Death Metal der heutigen Tage ist man dementsprechend meilenweit entfernt. Wer also nur auf die letzten Veröffentlichungen von BEHEMOTH steht, sollte hier nicht wirklich zuschlagen. Damals schielten die Polen wohl noch ziemlich Richtung Norwegen, zeigten sich allerdings auch von den Urvätern dieser Musikrichtung beeinflusst, namentlich CELTIC FROST/HELLHAMMER (welchen man mit dem Cover „Aggressor“ Tribut zollt), VENOM, BATHORY und SAMAEL. Es regierten noch typisch klirrende Gitarren, die Tracks pendeln stets zwischen blasphemisch schnell und drückend langsam, schwarzmetallische, düstere Atmosphäre. Gerade die vielen Instrumenalzwischenstücke auf der ersten CD sind beklemmend und erhaben zugleich. Es ist eine Freude, mal wieder solch herrlichen, oldschooligen Black Metal zu hören, wie er Anfang bis Mitte der Neunziger „populär“ war. Enthalten sind die Songs der Demos „From The Pagan Vastlands“ aus dem Jahre 1993 (mit dem genialen MAYHEM Cover „Deathcrush“) sowie „Return Of The Northern Moon“ von 1992. Desweiteren befinden sich noch einige bisher unveröffentlichte Stücke sowie Neuaufnahmen alter Songs, welche während der „Demigod“-Sessions eingespielt wurden.

BEHEMTOH liefern mit „Demonica“ ein wahres Kleinod ab, welches gerade die alten Fans der Band freuen wird, bekommt man hier doch wirklich rare Aufnahmen zu hören. Die Band hat sich bei der Erarbeitung dieser Zusammenstellung sichtlich Mühe gegeben, das Teil zeigt sich über alle Zweifel erhaben.

30.08.2006

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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