Behemoth - Messe Noire

Review

Eigentlich wäre es für BEHEMOTH mal wieder Zeit für ein Studioalbum. Seit 2014, als sie mit „The Satanist“ ihr aktuelles Album veröffentlicht haben, gab es nichts wirklich Neues mehr auf die Ohren. Verschiedene EPs bzw. Livealben mal ausgenommen. Mit „Messe Noire“ kommt jetzt eine weitere Liveveröffentlichung auf den Markt. Ist das schlimm? Nein, denn dass sich BEHEMOTH vor allem auch als Liveband immer wieder bewähren, dürfte außer Frage stehen. Da das nicht nur für die musikalische Performance gilt, sondern auch für die visuelle Komponente ihrer Shows, sollte man sich unbedingt eines der Pakete mit DVD bzw. Blue-Ray zulegen.

BEHEMOTH in Farbe und bunt

Die DVD hat schon alleine den Vorteil, dass das Hauptset – aufgenommen 2016 in Warschau – ganze sechs Stücke länger ist als auf der CD. Dazu kommt dann noch ein zweiter Auftritt, nämlich vom Brutal Assault, ebenfalls 2016 gefilmt. Dass beide Shows im selben Jahr aufgenommen wurden, hat natürlich zur Folge, dass sich die Setlist im Grunde gleicht. Für Spontaneität auf der Bühne sind BEHEMOTH nun auch nicht unbedingt bekannt, also sollte man auch bei der Performance keine allzu großen Unterschiede erwarten.

Gerade aber diese durchchoreografierte Dramaturgie ihrer Auftritte ist es, mit der BEHEMOTH es immer wieder schaffen, ihre Darbietung mit einer düster-einladenden Atmosphäre zu umhüllen. Sei es das Weihrauchschwenken zum Titeltrack „Messe Noire“, das Verteilen von Oblaten durch Nergal oder einfach das martialische Auftreten von Bassist Orion; man hat irgendwie niemals das Gefühl, sich das nun schon oft genug angeschaut zu haben.

Die „Messe Noire“ zeigt sich effektvoll

Die Dynamik, die die DVD bietet, wird ebenjenen Erwartungen dann auch gerecht. Wahrscheinlich nicht zuletzt deshalb, weil sich BEHEMOTH für die Aufzeichnung ihre Heimat Polen ausgesucht haben, ist die Halle brechend voll und das Publikum begeistert. Schnelle Schnitte und einige Spezialeffekte, wie die Einblendung der auf den Leinwänden gezeigten Videopassagen, verhindern, dass das Ganze in ein Plätschern verfällt, wie es bei Live-DVDs gerne mal passieren kann.

Die CD ist natürlich auch nicht von schlechten Eltern, ist aber wie schon erwähnt um ganze sechs Titel kürzer. Mit „Pure Evil And Hate“ und „Slaves Shall Serve“ fehlen außerdem noch Stücke, die auf der DVD mit am geilsten kommen. Zudem bietet Letztere noch sechs Musikvideos als Bonus. Insgesamt rund drei Stunden Unterhaltung und damit ein abendfüllendes Programm. Abzüge gibt es hier nur, weil dem Audio eben einige wichtige Tracks fehlen und man beim zweiten Konzert vielleicht doch ein wenig mehr Abwechslung hätte reinbringen können. Da rächt es sich dann, ältere Aufnahmen schon rausgehauen zu haben.

06.04.2018

headbanging herbivore with a camera

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