Bloodthirst - Chalice Of Contempt

Review

Entweder haben BLOODTHIRST ihren Werdegang ein wenig versaut oder die erste vollwertige Platte nach etlichen Splits und EPs “Let Him Die“ war eine absolute Überraschung. Schon damals im Jahr 2007 wurde ich mit dem ersten Album der polnischen Black/Thrasher noch im Rahmen eines anderen, kleineren Magazins bemustert und mich hatte dieser brodelnde Höllenkessel unverhofft ordentlich vom Schreibtischstuhl geblasen. Gleich mehrere Songs durften als absolute Hits gelten, die obgleich ihrer kompositorischen Einfachheit einschlugen wie Gewehrsalven im Krieg. Das Zweitwerk “Sanctity Denied“ war dann schon nicht mehr ein solch deftiger Vorschlaghammer und fiel qualitativ etwas ab.

Nun, ganze fünf Jahre nach dem letzten Output, folgt mit “Chalice Of Contempt“ das dritte Langeisen, das diesen unrühmlichen Weg leider nahtlos weiter geht. Seit dem Debüt werkelt Bassist und Background-Sänger Hiszpan an den Alben der Truppe mit, wobei die grundsätzliche Ausrichtung dem Vorgänger weitaus ähnlicher ist, als dem grandiosen Einstandsalbum. So legen BLOODTHIRST wie eh und je deftig abgestumpft los und offenbaren mit “I Was The One Who Threw The First Stone“ einen Black/Thrash-Bastard, der im Sinne von Identität und Wiedererkennungswert, trotz bemerkenswert einfachem Refrain, nicht an das anknüpfen kann, was noch in goldener Erinnerung schwebt.

Einzig das bitterlich fiese Keiforgan von Hauptsänger Rambo überzeugt noch immer durch eine bösartige Kompromisslosigkeit, die entsprechenden Klängen von BLOODTHIRST absolut gerecht wird. Muss man nicht mögen, hat aber durchaus seine besondere Berechtigung. Anders sieht es nämlich mit den acht Kompositionen aus, die für meinen Geschmack allesamt eine ganze Ecke zu langatmig geraten sind. Die Polen verfügen schlichtweg nicht über die Munition, um über fünf Minuten scharf zu schießen, sodass sich “Chalice Of Contempt“ phasenweise in die Ziellosigkeit verabschiedet.

Zwar zaubern BLOODTHIRST immer mal wieder einen griffigen Schädelspalter aus dem Notenständer, doch der Zusammenhang bleibt weitgehend verborgen und das neue Album somit eine in jedem Fall durchschnittliche Angelegenheit.

28.10.2014

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