Bombs Of Hades - Through The Dark Past

Review

Unter den Myriaden an Old-School-Schweden-Death-Formationen jüngeren Datums sind BOMBS OF HADES wahrlich die Höhlenmenschen mit der groben, Punk-verklebten Keule. Nicht nur stellen sie die totale Primitivität ihres Death-Crust-Geschrotes abseits von Gitarren-Masturbation und anspruchsvollen Rhythmusfiguren unverhohlen bis stolz zur Schau, nein, auch sind einige von ihnen bereits seit (Szene-)Urzeiten musikalisch aktiv: Schreihals Jonas Stålhammar – welch ein Name! – lärmte bereits Anfang der 90er-Jahre mit den legendären und kürzlich wiederformierten GOD MACABRE sowie mit UTUMNO, Viersaiterfreund Anders Ekman brüllte 1992 die einzige ABHOTH-EP „The Tide“ ein.

„Trough The Dark Past“ versammelt – mit Nachwürzung durch vier neue Lieder – die zahlreichen BOMBS OF HADES-EP- und Split-Veröffentlichungen der Jahre 2008 bis 2012. Im Detail sind das: die beiden EPs „Carnivores“ und „Into The Eternal Pit Of Fire“ von 2008 beziehungsweise 2011 sowie die drei Split-Vinyls mit den befreundeten Todesblei-Trupps TORMENTED, USURPRESS und MORDBRAND aus den Jahren 2011 und 2012. Während das Material der beiden EPs etwas mehr Death-Metal-Schlagseite inklusive Sunlight-Gitarrenklang und sporadischer, fies schleppender AUTOPSY-Huldigung („Confessor“) besitzt, regiert auf den Splits D-Beat-Gebretter in DISFEAR-Manier – mit „Ice Cold Grave“ und „Until Death (Hanged By The Neck)“ seien die wüstesten und zugleich einprägsamsten Attacken, zwei definitive Anspieltipps, genannt. Aber, um es noch einmal zu betonen, die Grenzen zwischen den verschiedenen Genres sind bei BOMBS OF HADES so zerflossen wie ein Wassereis nach einer Stunde in der Hochsommersonne.

Als lediglich solide entpuppen sich die vier neuen Dreingaben des Quartetts aus der westschwedischen Großstadt Västerås inklusive des DEATH STRIKE-Nachspiels „Mangled Dehumanization“. BOMBS OF HADES folgen zwar immer noch der bekannten Formel „Punkiger Elchtod trifft ab und an auf AUTOPSY“, aber in zwei entscheidenden Punkten unterscheidet sich der neueste Stoff vom alten: Erstens wirkt der zuvor meist perfekt ausbalancierte dreckige-druckvolle Klang speziell bei den flotten, punkigen „Evil Dead“ und „Kill! Kill! Kill“ fürchterlich dünn, zweitens scheint ein Teil der ursprünglichen Energie verloren – dabei war es doch paradoxerweise zuvor immer diese Frische, mit der sich die alten Haudegen vom Großteil des Old-School-Death-Metal-Nachwuchses abhoben. In Anbetracht der Masse an überwiegend gefälligem Geholze, das auf „Through The Dark Past“ für Faulpelze und Zuspätgekommene unkompliziert verfügbar gemacht wird, bleibt das jedoch ein verschmerzbarer Wermutstropfen.

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22.02.2014

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