Calm Hatchery - Sacriledge Of Humanity

Review

Dass sich in Polen hervorragende Death Metal-Acts tummeln, ist nichts Neues. Spätestens seit VADER oder die Zurückkehrer DECAPITATED die Prime Time-Slots auf zahlreichen europäischen Metal-Festivals zugesichert bekommen, sollte klar sein, dass in unserem östlichen Nachbarstaat eine ernst zu nehmende Szene existiert, die absolut in der Lage ist, auch richtige Hochkaräter emporsprießen zu lassen. CALM HATCHERY beweisen mit “Sacriledge Of Humanity“, dass sie das Zeug dazu haben, sich in die oberste Riege des polnischen Death Metals einzureihen.
Den ersten ernstzunehmenden Anlauf nahmen die Jungs bereits im Jahre 2006 mit ihrem Debut “El Alamein“, das auch gute Kritiken einfuhr, allerdings zerschlug sich die Band kurz darauf, nachdem einige Mitglieder ausstiegen. Mit an vielen Positionen ausgetauschtem Personal begannen die Mannen daraufhin, an neuem Material zu arbeiten und sind jetzt endlich mit ihrem zweiten Album am Start.

Dieses schlägt musikalisch exakt in die Kerbe, die auch seit Jahren von ihren Landsmännern VADER bearbeitet wird. Die Musik ist fast schon zum Verwechseln ähnlich, so genau haben CALM HATCHERY hingehört. Das liegt nicht nur an der ähnlichen musikalischen Ausrichtung, sondern vor allem auch am dunklen Organ des Sängers Marcin, das von seiner Intensität und Stimmfarbe ebenfalls stark in Richtung Piotr Wiwczarek geht. Insgesamt ist “Sacriledge Of Humanity“ allerdings nicht ganz so kompromisslos, so finden sich immer wieder auch schöne Ansätze gitarrengetragener Melodien in den Kompositionen wieder, die die über weite Strecken in rasantem Tempo vorgetragenen Songs etwas auflockern. Zudem erzeugen sie eine etwas infernalisch anmutende, dunkle Atmosphäre, die dem gesamten Album einen gewissen sinistren Touch verleiht. An einigen Stellen findet sich ein leicht orientalischer Einschlag wieder, der vermutlich die Basis für das Cover-Artwork darstellte.

Man kann jetzt natürlich sagen, das Ganze sei nichts weiter als eine VADER-Kopie, die nicht ans Original herankommt. Allerdings würde diese Aussage dem Anspruch von CALM HATCHERY nicht gerecht werden, denn ihr aktuelles Album ist sowohl technisch, als auch kompositorisch viel zu gut ausgefallen. Vielmehr sollte man die Chose von der anderen Seite betrachten und anerkennen, dass “Sacriledge Of Humanity“ eine hervorragende Death Metal-Scheibe ist, die qualitativ den jüngsten VADER-Outputs vielleicht nicht ganz das Wasser reichen kann, aber auch nicht weit abgeschlagen ist. Mich kann die Platte jedenfalls, in ihrer Gesamtheit und fernab der VADER-Vergleiche, problemlos überzeugen. Würde ein etwas populärerer Name oben auf dem CD-Cover blitzen, würde dieser Output vermutlich umgehend in aller Munde und CD-Player sein. Da dies aber nicht der Fall ist, wird wahrscheinlich nicht das breite Publikum in den Genuss dieses Tondokuments kommen, der Klasse tut dies allerdings keinen Abbruch. Ich deklariere dieses Werk als regelrechten Geheimtipp, den sich jeder zu Gemüte führen sollte, der etwas auf schnellen, bodenständigen Death Metal hält.

20.12.2010

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