Canker - Earthquake

Review

Während andere Menschen im sonnigen Granada Urlaub machen und die sagenumwobene Alhambra bestaunen, fabrizieren CANKER dort infernalischen Lärm. Mit Unterbrechungen sind die Spanier bereits seit den späten Achtziger unterwegs, wobei dies eigentlich nur auf Bandleader und Gitarrist Miguel Hernández zutrifft. Der Rest der Band ist im Laufe der Jahrzehnte munter durchrotiert und teilweise deutlich jünger als das Mastermind. Sänger Leo Gonzalez war beim Release der ersten Demo sogar erst fünf Jahre alt und hatte mit Heavy Metal noch gar nichts am Hut.

CANKER – zurück nach 20 Jahren Funkstille

CANKER konnten in den Neunzigern zwei Alben unters Volk bringen, doch dann herrschte für knapp 20 Jahre anscheinend Stillstand. “Earthquake” ist nun das erste vollwertige Album seit 1997 und erscheint beim spanischen Label Xtreem Music, das seit nunmehr fünfzehn Jahren frisches Geknüppel an den Mann bringt. Vor drei Jahren erschienen dort bereits eine Demo-Compilation und Neuauflagen der ersten beiden Alben von CANKER, die außerhalb ihrer spanischen Heimat zwar kaum einer kennt, dort aber zu ihren Glanzzeiten in den Neunzigern völlig zurecht gefeiert wurden.

Aber kann “Earthquake” an die einstigen Erfolge anknüpfen? Schlecht ist die Platte auf keinen Fall. Dazu ist das Können der Musiker spürbar zu hoch und auch an kreativen Songideen mangelt es nicht. Die Songs wirken manchmal jedoch etwas ziellos und kommen nicht so richtig auf den Punkt. Manche wirken auch einfach mehr Filler als Killer, wenngleich in jedem Song mindestens ein gutes Riff aufblitzt. Der Titeltrack spiegelt diese Stärken und Schwächen von “Earthquake” gut wieder, dessen zweite Hälfte ein bisschen stärker ist.

Ein zwiespältiges Ding ist auch der Sound. Während Gitarre und Bass sauber durch den Äther donnern, klingt das Schlagzeug stellenweise völlig blechern und totgetriggert. Ob dies daran liegt, dass CANKER erst vor einigen Monaten den Schlagzeuger gewechselt haben und deswegen im Studio vielleicht etwas nachgeholfen werden musste, vermag ich jedoch nicht zu sagen. Warum auch immer er so ist wie er ist: der Schlagzeugsound schmälert den Hörgenuss dann doch ziemlich.

„Earthquake“ ist grundsolide, aber…

Unterm Strich haben die CANKER ein solides Album abgeliefert, das aber wahrscheinlich nur für alte Fans und Spanien-Metal-Nerds interessant sein dürfte. Neugierige greifen da lieber zum Debüt “Physical” von 1994, das damals mit Produzentenlegende Colin Richardson aufgenommen und im Sunlight Studio gemastert wurde.

12.09.2017

Der metal.de Serviervorschlag

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