Carnival In Coal - Fear Not Carnival In Coal

Review

Was ich mit dem neuen Output der zwei verrückten Franzosen hier vorliegen habe, hat mich beim erstmaligen Konsum zunächst in Lachen, kurz drauf in Weinen, dann in heillose Verwirrung, und hernach in Begeisterungsstürme ausbrechen lassen – und mich jenen Zirkel gleich wieder aufs neu durchleben lassen. In einem aberwitzigen Tanz verbinden sich gleich im ersten und meiner Meinung nach stärksten Track Grindcore, Todesschreie, friedlich idyllische Synthie-Alleingänge, Faith No More, Sinatra-Bläser-Background und Kopfstimmen – ein irrsinniges Chaos anlässlich nicht vorhandener Bananen. Und das war nur der erste Track! Bei Titel N°.2 meint man nach einem keytriefenden Kuschel-Intro, eine Katze mit Knallfrosch um den Schwanz jage über die Tasten eines 3m breiten Keyboards, bevor sie in ihrer Panik an den Morbid-Angel-Schalter prallt. Durch „Exit Upon Void“ windet sich alsbald eine wunderschöne Violinen-Hookline (die man auch ohne weiteres bei Theatre Of Tragedy hätte wiederfinden können) – und fällt sogleich einer gnadenlosen Grind-Axt zum Opfer. Allein Fans der extremeren Spielart, die ferner ein ordentliches Säckl Humor im Gepäck haben sollten, werden dieser grotesken Mischung standhalten können: Man stelle sich auf eine mächtige Dosis Morbid Angel ein, dazu Mr. Bungle, Faith No More, Frank Zappa, Devin Townsend, Knorkator, Jamiroquai („Don’t Be Happy, Worry“) – garniert mit ein paar Zentnern Napalm Death. Und spätestens wenn man auf der Homepage unter (Link) die Lyrics nachzulesen wagt, sollte man an der Gesundheit der Künstler zu zweifeln beginnen… Und so bleibt mir zu resümieren: Auch wenn man mit den ersten beiden Tracks schon viel Pulver verschießt und zwei weitere Tracks doch eher der gewöhnlicheren Darkwave- und Disco(!)-Nische anheimfallen: Dieses Meisterwerk extraordinärer Musik beißt kompromisslos jegliche Art der Genregrenzen auf und jongliert wie selbstverständlich mit Äpfeln und Birnen… Und wie soll man nun die Wertung eines solchen Stückes zwangsläufig polarisierender Kunst in banale Punkte fassen? Genau, am besten gar nicht. Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, das diese Scheibe jemand mittelmäßig finden wird…

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01.07.2001

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1 Kommentar zu Carnival In Coal - Fear Not Carnival In Coal

  1. alarmist sagt:

    Bei richtig verrückter Mucke sind mir Waltari noch einen Tick lieber, deshalb 9 Punkte!

    9/10