Chaotic Remains - We Are Legion

Review

Manchmal muss man als Rezensent ja echt aufpassen, dass die berühmten Gäule nicht mit einem durchgehen. Aber wenn der Promozettel recht lapidar Symphonic Death Metal ankündigt und einen „We Are Legion“ dann aber so dermaßen überrascht, dann scheinen CHAOTIC REMAINS eine ganze Menge richtig gemacht zu haben, oder?

Aber der Reihe nach. Die sechs jungen Malteser kreieren auf ihrem Debüt eine Todes-Mischung, die man in der Form schon lange nicht mehr um die Ohren gehauen bekommen hat. Warum eigentlich? Gute Frage, denn mit ihrem Stil treffen CHAOTIC REMAINS ganz sicher voll den Nerv von geschmackssicheren Death Metal Fans, die auch gerne mal eine Blick über den doch recht engen Tellerrand zu werfen bereit sind. Erinnert sich noch wer an Kapellen wie PHLEBOTOMIZED und deren Hammer „Immense Intense Suspense“ oder aber NOCTURNUS mit ihren Meilensteinen „The Key“ und „Thresholds“? Und zaubern diese Namen noch jemandem außer mir ein breites Grinsen ins Antlitz? Dann bitte unbedingt weiterlesen, es lohnt sich, versprochen.

CHAOTIC REMAINS mit einem bockstarken nächtlich glänzendem Debüt

Gleich der Opener „Prophecy Of The Fallen“ bietet nämlich umgehend diese sehr präsenten leicht spacigen Keyboard-Linien, für die man einst die mächtigen NOCTURNUS so geschätzt hat. Als Fundament dient ganz klar technisch richtig gut gemachter Death Metal, oft etwas hektisch aber stets mit vielen interessanten Ideen. Ob man das dann wirklich Symphonic Death nennen muss, sei mal dahin gestellt, aber es hat auf alle Fälle was. Das Ganze erinnert einen auch immer wieder an proggigen Dan-Swanö-Death, und das nicht nur aufgrund der ziemlich genialen, klar artikulierten Growls. Das Schlagzeug könnte man aber schon durchaus noch öfters mal vom Baller-Modus befreien, denn gerade auch die schweren Midtempo Passagen überzeugen absolut. Doch andererseits wird man ja mit Ohrenschmeichler-Melodien wie in „The Fallen King“ verwöhnt, das macht vieles wieder wett. Auf fünf Songs machen CHAOTIC REMAINS verdammt viel richtig, indem sie die eigene musikalische Vision bewundernswert geradlinig durchziehen. Und man traut es sich fast nicht auszusprechen und hätte das wohl auch kaum noch für möglich gehalten: Aber die Malteser haben absolut das Zeug dazu, um in die übermächtigen Fußstapfen von Mike Browning und Konsorten zu treten. Auch wenn natürlich beim Debüt noch nicht alles Gold ist, was da „nächtlich“ glänzt.

Demo-Version 2012

Damit ist vor allem „In Need Of An Angel“ mit seinen fast schon mit fröhlichen Keyboard-Linien gemeint. Das kann man durchaus auch mal machen, passt aber eigentlich eher zu diversen Pagan-Kapellen oder Combos wie GRAVEWORM. Und dieser Scheibe hier steht halt ganz klar das Düstere und Spacige viel besser zu Gesicht.

„We Are Legion“ ist also noch nicht ganz Spitze, aber verdammt nah dran. Dieser Band ist auf jeden Fall noch so einiges zuzutrauen, definitiv! CHAOTIC REMAINS sind absolut in der Lage, demnächst mal einen richtigen Über-Kracher los zu lassen. Aber auch so frisch und unbekümmert wie hier machen sie schon eine verdammt gute Figur.

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22.11.2017

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