Chthonian - Of Beatings And The Silence In Between

Review

Wer wissen möchte, was der neue FINNTROLL-Sänger Mathias Lillmåns sonst so treibt, höre die Death Metal-Band CHTHONIAN, die es nach neun Jahren endlich geschafft hat, ihr Debut „Of Beatings And The Silence In Between“ einzuspielen. Eine halbe Stunde lang verheert diese Horde mit gutturalem, technisch ganz nett gespieltem Death die vor uns liegende Ebene. Ein wenig Black wird beigemischt; so sirren die Gitarren durchaus, bevor sie riffen und Lillmåns Geröchel endgültig jeden Zweifel beseitigt, welches Genre wir hier vor uns haben. Von „Silence“ kann allerdings keine Rede sein.

„Thirteen“ ist solch ein Blast-Monster, schnelle Halbkettenfahrzeug-Attacke mit unheimlichen Licks, die nur scheinbar zum Durchatmen einladen. Denn das Inferno wartet hinter der nächsten Ecke, der Hörer wird zersäbelt, denn ruhige Nischen gibts auf diesem trostlosen Schlachtfeld nicht. So geht das über eine knappe halbe Stunde, mehr wäre auch nicht zu ertragen. Außerdem hat ein Panzer, der mit dieser Geschwindigkeit vorgeht, nach dieser Zeit weder Sprit noch Munition, von der begrenzten Haltbarkeit der Ketten mitten im Höllenfeuer ganz zu schweigen.

Die düsteren Riffs der Midtemposorte, die von CHTHONIAN immer wieder bretthart eingestreut werden und die an frühere BOLT THROWER erinnern, sind sicher die Stärke dieser Band. Generell ist mir dieses Schlachtenepos zu gleichförmig, obwohl mit guten Ansätzen durchsetzt. In „Weep Human Weep“ flattern die Granaten nur so herbei, welch herrlicher Sommer das war, was für ein Anblick eben, als hier noch Häuser standen, Bäume… Die Melodien sind allerdings kernig, der Rhythmus, der Groove kann mitreißend (oder sollte ich sagen umreißend) wirken, ermüdet aber auch ein wenig. Etwas finten- und variantenreicheres Songmaterial würde ich mir auch gefallen lassen. Irgendwie fühlt man sich nach dieser halben Stunde wie vor den Kopf geschlagen. Nur für die Härtesten.