Chton - The Devil Builds

Review

Das Aushängeschild Norwegens in Sachen extremer Musik ist seit Beginn der 1990er-Jahre der Black Metal. Viele junge Death-Metal-Kapellen gingen damals im Morgenrot der zweiten Welle des Schwarzmetalls in andere Bands über, nennenswerte Todesblei-Veröffentlichungen aus dem Land der Mitternachtssonne sind seit jeher rar gesät. Klar, die erste DARKTHRONE ist fein, auch MOLESTED und CADAVER können jeweils ein brauchbares Album – „Blod-Draum“, „Hallucinating Anxiety“ – vorweisen. An Formationen neueren Datums hätten wir da noch OBLITERATION, dann wird’s aber auch schon eng.

CHTON – deren Gitarrist Torstein Parelius der einzige der Fünf ist, der mal bei einer halbwegs bekannten Truppe, nämlich den ehemaligen Black Metallern MANES, lärmte – werden an der Death-Metal-Dürre ihrer Heimat nichts ändern. Ein knappes Jahrzehnt nach ihrem Debüt „Chtonian Lifecode“ kehrt man mit „The Devil Builds“ zurück, aber ein solch klägliches Resultat wird niemanden hinter dem Ofen hervorlocken. Todesblei in gemäßigter Übersee-Prügel-Manier – mal rasant, mal in mittlerer Geschwindigkeit vorgetragen – mit blassem Gegrunze und zudem zwei noch größeren Makeln: zum einen eine saft- und drecklose Produktion – besonders schlimm: das sterile Schlagzeug mit fürchterlich leblosem Snare-Klang –, zum anderen ein Sinn für Originalität, der weniger ausgeprägt ist als das Sehvermögen des kleinen Maulwurfs. Die Lieder verdienen diese Bezeichnung nicht, sind ein ermüdendes, zielloses Entlangschleppen auf den alten, ausgetrampelten Pfaden; kein bisschen fokussiert, ohne einen Hauch Spielfreude beliebig aneinander geschustert. Dass selbst der nachgespielte ABSCESS-Rotzklumpen „Ratbag“ nicht mitreißen will, muss nicht extra erwähnt werden, oder?

Warum sind CHTON nicht einfach dort geblieben, wo sie die letzten acht Jahre gesteckt haben – in der Versenkung? Ihr blutarmer, vollkommen charmeloser und tausendfach gehörter Death Metal ist so interessant wie der Furz einer Ratte, erst recht in Anbetracht der grandiosen Werke, die das Genre in den letzten 25 Jahren hervorgebracht hat. Man lasse die Kohle also bloß stecken, dieses seelenlose Geholze möchte man sich schon nicht geben, wenn man es umsonst nachgeschmissen bekommt.

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07.08.2013

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