Corpus Mortale - A New Species of Deviant
Johannes.Schmuck 
Gut, dass man sich wenigstens auf manche Dinge noch verlassen kann. Das Cover lässt’s erahnen und die Songtitel sprechen es deutlich aus: hier kann es sich nur um reinsten Death Metal handeln. Kein –core, kein Thrash, kein Grind, keine Frickeleien! Die pure Befreiung von Trends, Oldschool wie Sau und trotzdem niemals eintönig! Natürlich – Eintönigkeit kann ein Außenstehender wohl immer als Gegenargument zu Death Metal bringen, aber wer einmal die Materie erforscht hat, erkennt die feinen Unterschiede, die hochkarätige Bands von miserablem Geprügel trennen.
CORPUS MORTALE gehören definitiv zur ersten Gruppe. Dieser Name ist zwar noch nicht übermäßig bekannt, wird es aber hoffentlich schnell werden. Die internationale Elite kann sich bei diesen Dänen durchaus noch eine Scheibe abschneiden, vor allem was Vorwärtsdrang und Humorlosigkeit betrifft. Groove und wohldosiertes Blasten wechseln sich ab, bis in den Keller heruntergestimmte Gitarren schreddern – angenehm produziert – durch die mehr als 40 Minuten dieses Werkes. Zwischendrin gibt’s natürlich griffige Gitarrenleads und markante Breaks, wie es sich gehört natürlich nur da, wo sie auch hingehören. Das Tempo variiert von Blast-Orgien bis ins langsame Mid-Tempo hinunter, wobei die Songs niemals an Durchschlagskraft verlieren.
Bis jetzt könnte man sagen: die Beschreibung trifft auf so ziemlich alle guten Death Metal-Bands zu. Was aber macht CORPUS MORTALE zu etwas Besonderem? Die Antwort ist eigentlich ganz leicht: Nichts. Die Dänen ziehen einfach ihr Ding durch und vermeiden (im Gegensatz zu anderen, sogenannten “großen“ Bands) konsequent Durchhänger oder Langeweile. Nicht viele Bands haben das drauf, seien wir doch ehrlich! Irgendwo findet sich normalerweise immer ein Song, der seine Längen hat, der ein unmögliches Riff beinhaltet oder der einfach nicht so recht zünden mag. Hier nicht. Für mich einfach eins der bisher besten Death Metal-Alben 2008!
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