Cyaegha - Steps Of Descent

Review

So, liebe Jungs von CYAEGHA! Hier die Zutaten in loser Reihenfolge: 10 Gramm gemahlenes Zeiss-Glas, das Auge eines Steinadlers, eines der hundert Augen des Argus und natürlich ein Bündel frische Möhrchen. Alles aufkochen, mit Pfeffer und Salz abschmecken und fertig ist das Zielwasser! Ja! Damit ihr bei dem ganzen Geballer auch mal irgendwas trefft!

Was ein Schrummeldischrumm-Tock-Tock-Tock-Album ist denn bitte “Steps Of Descent“ geworden? Wie ist noch dieser “Terminus“ mit dem die meisten Labels ihre aggressiven, pfeilschnellen Bands anpreisen? Achja: Hummelschwarm-Riffing! Genau – DAS war’s! Bei dem Griffbrettgewichse, welches die Amis hier vom Stapel lassen, ist der Schwarm aber wohl in argen Kontakt mit Paral-Insektenspray gekommen und liegt gerade kläglich summend auf dem Boden. Wenn derartiges Geballer zielgerichtet und mit Blick auf den Songaufbau geschieht, mag es kurzweilig sein. Hier nervt es bereits nach dem ersten Track.
Dazu dieses bemüht wirkende Snare-Verprügeln. Als könnte die was dafür!

Eventuell ist man auf Spuren von ORIGIN, ANGELCORPSE oder CRYPTOPSY. Vielleicht! Die sind ja auch schnell, schneller, am schnellsten und ballern, was das Zeug hält. Der große Unterschied: Vorgenannte schreiben richtige Songs. Da gibt’s kein Aneinanderreihen möglichst brutaler und schneller Versatzstücke, die gänzlich am Hörer vorbeirauschen ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Wie soll man eigentlich die Casio-Keyboard-Instrumental-Einlage “Obcuctio Sapientia“ verstehen? Haben wir nicht schon Legionen solcher Kapellen, die das Songwriting zur Nebensache erklärt haben? Die Legionen erhalten wohl stets Verstärkung!

Schade, denn das fein gestaltete Booklet machte trotz akuter Innovationsfeindschaft schon ein wenig Hoffnung auf mehr. Ist denn wenigstens das textliche Konzept mal was Neues? PUSTEKUCHEN! H.P. Lovecraft’sche Phobien-Welten sind angesagt. Gab es da nicht schon mal ne Death-Band, die so was in der Richtung am Start hatte? Thematisch auch auf dem Ede-Repka-Cover? Wie hieß die gleich? Da komm ich aber bestimmt später noch… achja: MASSACRE! Das waren Zeiten…

Noch ein bisschen Lokalkolorit: CYAEGHA, jetzt mal als fiktive Gottheit gesehen, wohnt unter’m Dunkelhügel bei Freihausgarten in Deutschland. Ob diesem Großen Alten das schlaffe Gerödel der nach ihm benannten Band gefallen würde? Da gäbe es doch bestimmt was auf die Finger und ne ganze Kelle in den Nacken des Fronters, der übrigens recht eindimensional daherkommt und einem Pete Helmkamp von ANGELCORPSE nur hinterher rennen kann.

Also: Trinkt das Zielwasser wie oben angegeben und beim nächsten Mal klappt’s dann auch mit dem Album…

13.08.2008

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