Dauntless - Execute The Fact

Review

Die Finnen von DAUNTLESS zocken bereits seit sage und schreibe mehr als 15 Jahren, zu Beginn noch als MANIAX, doch nach sieben Jahren und zwei Demos gaben sie sich 1998 den heutigen Namen. 2004 markierte dann das entscheidende Jahr für die Band: Mit ihrem nunmehr sechsten Demo waren sie die Demoband des Monats im Inferno Mag. 2006 (und ein weiteres Demo später) hatte die Suche nach einem Label dann endlich ein Ende, als sie bei Firebox unterschrieben, von denen sie dann auch alsbald ins Studio geschickt wurden, um nach mehr als 15 Jahren Bandgeschichte endlich das Debütalbum einzuprügeln.

Mit dem Opener „Ruins“ geht’s dann auch erstmal richtig zur Sache, langsam und bedrohlich bauen sich die Riffwände auf, die Gitarren werden noch schnell durch den Flanger gejagt, um dann mit voller Kraft zuzuschlagen. Mit zwei Abrissbirnen aus modernem Death und Thrash Metal wird in diesem Song jegliche Substanz zu Ruinen zermalmt. Gehobenes Midtempo mit einer fast schon erdrückenden Bassdrum und immer wieder Blastattacken bestimmen die neun Kurzstreckengeschosse, dazu Thrashriffs wie aus dem Lehrbuch, ebenso die markanten kurzen Solis, die als kleine melodische Akzente eingeworfen werden. Ansonsten geht es durchgängig hartwurstig zur Sache, das volle Brett eben. Gerade in Songs wie „Sickest Victory“ wird ohne Rücksicht auf Verluste geholzt, und die glasklare, fette Produktion rammt sich wie ein fieser Tiefschlag in die Weichteile.

Klingt alles sehr frisch und modern, was die Finnen hier spielen, aber leider auch überhaupt nicht innovativ. Irgendwie tue ich mich schwer mit dieser Platte. Auf der einen Seite die Songs, die oft nach dem einfachen und effektiven Muster durchladen-abdrücken-und-weg-vom-Fenster funktionieren, aber kaum Eigenständigkeit aufweisen. Teilweise werden hier die klischeehaftesten 08/15-Riffs ausgepackt, die zwar schön schrammeln, aber mein Gott Walter – wo hab ich das nicht schonmal alles gehört? Irgendwie ist das wie bei der letzten Scheibe von CLOSER: Ein paar Jahre früher, ohne die genreprägenden Platten im Hinterstübchen wäre das hier ein ziemlich geiler Brocken, welcher aber heute eher altbacken und wie ein ausgelatschter Schuh wirkt. Ja, „Execute The Fact“ haut schön rein, ist aber so erfinderisch und individuell wie Folge 1432 der Lindenstraße.
Was mir bei der ganzen Sache etwas sauer aufstößt, ist die Spielzeit von grad mal 37 Minuten. Ok, die Band hat also schon mehr als 15 Jahre auf dem Kasten, scheint aber irgendwann auf ihrem Weg steckengeblieben zu sein, und gräbt nun für dieses eher kurze Debüt auch noch olle Kamellen aus, die bereits von früheren Demos stammen. Ganz egal, inwiefern sich die Band persönlich weiter entwickelt hat – sie zocken absolut tight und überzeugend, da hört man eindeutig die langjährige Erfahrung heraus – sie glänzt in dem von ihr beackerten Genremix eher durch Stagnation denn durch herausragende eigene Ideen.
Sicherlich – eine Band sollte nicht schon ein halbes Jahr nach Gründung und grad mal einem Demo gleich ihr Debüt auf den Markt schmeißen, sie sollte aber auch nicht jahrelang damit warten, denn „wer zu spät kommt…“. Nunja, der Band und auch den Finnen scheint’s sehr zu gefallen, mich will dieses Album nicht so recht überzeugen.

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19.03.2007

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