Deadsoil - Sacrifice

Review

Ein gewichtiges Wörtchen in der nationalen Szene mitzureden hatten DEADSOIL schon immer. Kein Wunder, schaut man sich mal das Einzugsgebiet der in dieser Band aktiven Musiker an: So rekrutiert sich die Truppe aus ex-Mitgliedern von NIGHT IN GALES, SIX REASONS TO KILL, COPYKILL und DRIFT, die allesamt im heimischen Underground keine unbeschriebenen Blätter mehr sind/waren. Durch die ersten beiden Platten „Forever The Enemy“ und „The Venom Divine“ erregte man sogar die Aufmerksamkeit keines geringeren als Jamey Jastas (HATEBREED) persönlich, der die Formation als „ganz heißes Eisen“ bezeichnete.

Also gilt es nun mit dem Drittwerk „Sacrifice“ diese Vorschusslorbeeren zu bestätigen, was den Jungs gut gelingt. Zwar haben sich ihre Hardcore-Wurzeln etwas zurück geschraubt, anstelle derer sie sich einen wesentlich Metal-lastigeren, reiferen, polierteren Anstrich zugelegt haben. Man könnte diese Platte im Prinzip als Konglomerat aus den angesagten Metalcore-Zutaten, gnadenlosem Thrash Metal („Viper“) und der Eingängigkeit und Melodiösität von SOILWORK bezeichnen. Von herrlich klaren Vocals dominierte Refrains a la „Unspoken“ oder „These Stings“ hätten Strid und Co. wohl kaum besser hinbekommen.

So navigieren DEADSOIL während der gesamten Spielzeit traumwandlerisch sicher zwischen Aggression, Verschnaufpausen, fiesem Double Bass-Gewitter und straightem Nach-Vorne-Groove, was „Sacrifice“ durchgängig tanzbar und abgehtauglich macht. Schade nur, dass dem Quintett ab der Hälfte der Platte das Gespür für die während der ersten sechs Stücke dauerhaft gelieferte Ohrwurm-Garantie etwas abhanden kommt und sich der ein oder andere Füller eingeschlichen hat.

Demnach wird sich der gängige Metalcore-Verächter denken: „Brauch ich nicht, diese Platte!“ Für ihn war sie aber auch nie gedacht. Alle anderen riskieren bitte zwei Ohren, denn für die erste Albumhälfte gibt es 8/10 Punkte und für die zweite immerhin noch starke 6/10.