Death Kommander - Never to Grow Old
Jannik Kleemann
Manchmal sucht man als Musikgenießer die Herausforderung, das Neue und Unbekannte – einen versteckten Metal-Substil, den nicht sofort 50 Bands kopieren und zum „next big thing“ hochstilisieren. Progressive Gitarrenläufe, wahnwitzige Arrangements und opulente Gesangsmelodien dürfen dabei nicht fehlen. Doch manchmal – gar nicht so selten – wünscht sich der langhaarige Kuttenträger einfach ein neues BOLT-THROWER-Album. Das wird es nie wieder geben, aber DEATH KOMMANDER bieten solides Methadon für alle Dampfwalzen-Death-Metal-Abhängigen.
DEATH KOMMANDER machen keinen Hehl aus ihren Vorbildern
Die multinationale Band mit Basis in Schottland hat Alben wie „War Master“ oder „Mercenary“ ganz offensichtlich verinnerlicht. „Never To Grow Old“ bietet acht Todesblei-Wummen, ganz im Geiste der britischen Großmeister des Weltkriegs-Death. Dabei stimmt bei DEATH KOMMANDER nicht nur die Musik weitgehend mit dem Original überein, auch Thematik und der röchelnde Gesang von Frontmann Kruxator erinnern stark an Karl Willetts.
Gitarren-Leads, treibende Drums und eine dumpfe, aber druckvolle Produktion sprechen ebenfalls eine eindeutige Sprache. Es fehlt nur noch das BOLT-THROWER-Cover, um die Verwirrung perfekt zu machen, welche Band man gerade hört. Allerdings muss man sagen: DEATH KOMMANDER huldigen zwar überzeugend, erreichen aber nicht die Klasse von Tracks wie „The Killchain“ oder „Last Stand Of Humanity“. „Never To Grow Old“ bietet größtenteils Songs, die BOLT THROWER wohl als B-Ware abgetan hätten – doch selbst deren B-Ware hat immer noch Biss. Stücke wie „Yellow Cross“ gehen verdammt süffig ins Ohr.
„Never To Grow Old“ – für den flotten BOLT-THROWER-Fix
Ein Meisterwerk sollte man nicht erwarten. Aber wer wieder mal eine neue Platte dieses speziellen Death-Metal-Subgenres hören will und wem das Warten auf die nächste MEMORIAM zu lang wird, kann mit der neuen DEATH KOMMANDER nichts falsch machen. „Never To Grow Old“ ist wie die Bourbon-Hausmarke, wenn der Jack Daniel’s aus ist: Schmeckt nicht ganz so gut, knallt aber trotzdem.
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