Death Reality - Bloodprints

Review

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Übung macht den Meister. Früh übt sich, was einmal… Was haben diese Sprichwörter alle gemeinsam? Sicher, das auffallend häufige Vorkommen des U-Umlauts ist eine Sache. Die andere ist, dass sie nicht nur zur besserwisserischen Schikanierung der Menschheit erfunden wurden, sondern dass auch ein Körnchen Wahrheit in ihnen steckt. So gesehen bei den Jungs von DEATH REALITY. Das Leipziger Quintett legt pünktlich zur „Geiz-ist-Geil“-Mentailtät der diesjährigen Weihnachtszeit ihr drittes Full Length Album in die Regale. Nichts Besonderes mag man auf den ersten Blick denken, vergisst aber, dass die Altersspanne der Band von 21 bis 23 Jahren reicht. Respekt also schon mal für die ambitionierte Zielverfolgung. Den Weg, auf dem man diese Ziele erreichen will, hat sich aber im Laufe der Jahre geändert.
Während man noch beim kindlichen Frühwerk „Blasphemous Bleeding“ textlich kräftig in die Gore-Kerbe à la CANNIBAL CORPSE schlug und z.B. die Einbalsamierung mit Vaginaflüssigkeit oder die Versklavung durch Maden besang, gibt man sich auf dem neuen Werk ernster und nachdenklicher. Man ist erwachsener geworden. Aber keine Angst, etwas Gewalt muss ja auch sein und darum knüppelt man sich musikalisch auf „Bloodprints“ wie ehe und je durch Tonnen von Eingeweide, Knochen und Lebenssaft. Auffällig ist vor allem die handfeste Vocalarbeit von Fronter Jürgen Naumann, die lebensecht und sehr real die Boxen zum Beben bringt. Begleitet wird er durch feinsten technischen Death, der neben Anleihen von bereits erwähnten CANNIBAL CORPSE, auch moderne Einflüsse durchblicken lässt. Es ergibt sich eine Mixtur aus halsbrecherischen Breaks, teils bizarren, teils melodischen Gitarrenläufen mit einer Spur Dissonanz und einem Teppich aus Blastbeats, der gar nicht aufhören mag. Letzterer lässt die Sache auch etwas uninspiriert erscheinen und steht für die Abwesenheit von Abwechslung, die diesem druckvoll produzierten Drilling Minuspunkte einbringt. Trotzdem reicht es für 7 Punkte, die zwar nicht das sind, was man von einem dritten Album erwarten darf, die Kurzweil aber deutlich versüßen. Aber man ist ja noch jung.

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11.12.2004

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