Death Wolf - IV – Come The Dark

Review

Galerie mit 21 Bildern: Death Wolf - Panzer Division Marduk - Europe 2013

Die schwedischen Horrorpunk-Verehrer DEATH WOLF setzen mit „IV – Come The Dark“ zum vierten Streich an und versuchen zum vierten Mal der reinen Horrorpunk-Lehre zu entfliehen. Das war ja einst der offizielle Grund gewesen, den alten Bandnamen DEVILS WHOREHOUSE gegen den neuen einzutauschen. Nun, diesbezüglich gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht.

Die gute Nachricht ist, dass es DEATH WOLF tatsächlich gelingt, sich trotz des nicht zu verleugnenden horrorpunkigen Grundgerüsts ein Stück weit von den Wurzeln zu lösen. Das gilt übrigens nicht für den Gesang von Sänger Valentin Mellström, der nach wie vor die Eleganz eines Glenn Danzig mit der Tollwut eines räudigen Hundes verbindet. Gut so. Aber die Riffs sind doch ein Stück weit metallischer, das Tempo teilweise im schleppenden Midtempo gehalten.

DEATH WOLF lösen sich von den Wurzeln, setzen aber am falschen Ende an

Und hier sind wir bei der schlechten Nachricht angelangt. Denn auch wenn Veränderungen per se nichts Schlechtes sind, setzen die Schweden leider am falschen Ende an. Wo Horrorpunk zu einem guten Teil vom mitreißenden Drive lebt, bleibt bei DEATH WOLF anno 2019 häufig genug davon nicht viel übrig. Das wäre alles noch kein Problem, aber statt dessen regieren Riffs und Melodien das Bild, die man anderswo schon vorher und dort mit mehr Elan erlebt hat.

Diesbezüglich sorgt bereits der Opener „With Hate“ für Ernüchterung, und wenn man sich beim dritten Song „Empower The Flame“ fragt, aus welchem JUDAS PRIEST-Lied das Riff entsprungen ist, spricht das schon Bände. „Funeral Pyre“ wiederum schleppt sich mit viel Mühe über die Ziellinie (fährt aber immerhin zwischendurch ein wenig mystisches Flair auf, wenngleich Death-Metal-Archäologen diese Passagen ganz ähnlich schon einmal bei den Finnen SCUM gehört haben). Und der Rausschmeißer „Conquerors Dance“ klingt wie ein FIELDS OF THE NEPHILIM-Demo aus den 2000ern, ist dabei zu gewollt auf Zwischentöne getrimmt, ohne songschreiberische Akzente setzen zu können.

„IV – Come The Dark“ ist das bislang schwächste Album der Schweden

Zum Glück ist „IV – Come The Dark“ aber kein komplettes Fiasko geworden: „The Executionors Song“ ist ein notwendiger Arschtritt zwischendurch, „Speak Through Fire“ und vor allem das kurze „Iron & Flame“ mal etwas vehementer unterwegs. Und „Serpents Hall“ im positiven Sinn von BATHORY inspiriert. Man fragt sich aber, wohin sich DEATH WOLF entwickeln wollen; „IV – Come The Dark“ kommt streckenweise nicht in die Gänge, und man wünscht sich mehr als einmal, dass die Schweden einfach mal auf alte Tugenden setzen. Kurzum: „IV – Come The Dark“ ist bei aller Liebe zu Neuerungen das bislang schwächste Album der Schweden und somit eine nicht kleine Enttäuschung geworden.

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29.12.2019

- Dreaming in Red -

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