Delusive Dawn - Enter The Gates

Review

Auf den Namen „Enter the Gates“ hört erste Langspieler der Dresdner DELUSIVE DAWN, auf dem solider und grooviger Death Metal mit hübschem Underground-Touch serviert wird.

Mal vertrackt, mal spielerisch aber durch und durch düster, so kommt gleich der Opener „Journey Through The Nine“ daher, man spürt die Wurzeln des düsteren Black Metals der Anfangsjahre. Die Soundwand von Bass, übrigens gespielt von einer Dame, und Schlagzeug ist recht breit und fett geraten, die Gitarren legen sich abgehackt schreddernd darüber und offerieren den richtigen Rahmen für das Gegrunze von Sänger Giacomo. Ganz reibungsfrei läuft die Sache aber nicht vom Band, insbesondere wenn versucht wird ein paar ruhigere, doomlastige Breaks einzubauen gerät das Stück etwas in die Schieflage. Die treibenden Midtempo-Teile sitzen aber schon recht gut, ein Songwriting mit Ecken und Kanten.

Diesem düsteren, stampfenden Death bleibt man über weite Teile des Albums treu. Hie und da findet man immer mal wieder ein paar Thrash-Anleihen wie das Eröffnungsriff im Song „Back From Hell“ zum Beispiel, die den sonst konstanten Wechsel zwischen gemächlichen Parts und etwas schnellerer Gitarrenarbeit auflockern. Auch Soloarbeit findet man zuhauf, das leidige Krächzen der Gitarren hätte aber ruhig etwas mehr Saft vertragen können. Sonst ist die Underground-Produktion recht gut geraten, wer allerdings auf klinisch reines Mastering steht wird hier soundmäßig vermutlich nicht glücklich. Auffällig hier vorallem „Halls of the Hidden Hate“, das vom Klang irgendwie aus dem Rest des Albums ausbricht und matschig-überdröhnt anmutet oder „Dead Flesh Feast“, bei dem das Schlagzeug irgendwie aus der Reihe tanzt. Hier darf das nächste Mal gerne noch etwas sauberer und konstanter über das Album hinweg gearbeitet werden, um den Wiedererkennungswert des Sounds zu belassen.

Leider verfehlt es das Album letztlich, bei mir richtig Stimmung aufkommen zu lassen. Das komplett düstere Gewand liegt ziemlich schwer auf der ganzen Musik, kann mich aber letztlich nur sehr selten einspannen. Auf der anderen Seite brechen die Songs für meinen Geschmack zu selten aus dem gemächlichen Midtempo-Bereich aus, der Track „Bridge“ gefällt mir hier noch am besten. Das Schlagzeug legt mit der Double Bass zwar meist gut vor, aber die Gitarren kriechen viel zu schleppend hinterher. Mehr schnellere Parts oder gleich ganze Stücke wie „Unmask The Dead“, das am Ende der Platte steht und auf 2 Minuten nochmal Dampf von Beginn an gibt, würden der Sache die richtige Würze verpassen. So fehlt mir jedoch einfach das Salz an der Suppe.

So bleibt der Eindruck einer eher durchschnittlichen Platte, die zwar im Kern nicht schlecht ist, mir ihre düsteren Elemente aber einfach nicht voll in den Schädel drücken kann und zu schleppend daher kommt. Live könnte ich mir die Mischung schon eher vorstellen.
Also, Jungs und Mädel, mehr Vollgas!

11.05.2008

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