Electro Baby - Electro Baby
Stendahl 
Ein eigenwilliges Stilgemisch fahren die Karlsruher ELECTRO BABY mit ihrem neuen selbstbetitelten Album da auf: Stoner- und Postrock, ein wenig Death, MOTÖRHEAD-oder MONSTER MAGNET-Anleihen, Industrial, Crossover und so weiter. Das ist ja alles ganz nett gemacht, allerdings fehlt mir völlig der Zusammenmhang in diesem Gebräu. Live soll das ja super kommen, aber ehrlichgesagt kann ich mir die CD gar nicht am Stück geben.
Schräger Rock (auch ohne Post- davor) und wabernde Klanglandschaften sind ja was feines, aber hier haben wir es nicht mit wirklich zwingend komponierten Tracks zu tun. Die Musik ist schizophren, die Passagen passen nicht wirklich zusammen, alles bleibt zerfrickeltes Stückwerk, obwohl durchaus gute Ansätze in einzelnen Tracks vorhanden sind, die leider zumeist nicht weiterverfolgt werden. Die melodischen Parts ebenso wie die eruptiven Ausbrüche stehen für sich, vereinzelt, isoliert. Vielleicht ist ja genau das die Idee hinter dem Album?
Wie dem auch sei, das ist Anstrengung pur, sich da zurechtzufinden. Die reichlich vorhandenen Ideen sollten lieber ausgearbeitet und in bestehende Songzusammenhänge integriert werden, statt alles additiv zu präsentieren. Möglicherweise bin ich aber auch einfach zu dämlich für derartige Musik.
Jedenfalls ziehe ich entweder stimmige postrockartige Soundspielereien der Sorte TRANSMISSION0, DEVIL SOLD HIS SOUL oder THE MIRIMAR DISASTER vor, denn da gibts intelligente Experimente, echte Metalausbrüche, Klangwälle überbordender Natur und tolle Songs oder ich gebe mir MONSTER MAGNET, denn da steckt Dynamik drin, wird innerhalb verschiedener Genres songdienlich komponiert. Mir ist das hier besprochene Album einfach zu unausgegoren.
Kommentare
Sag Deine Meinung!