Eminence - The Stalker

Review

EMINENCE aus Brasilien liefern mit „The Stalker“ Album Nummer vier ab. Eigentlich schon vor zwei Jahren in Brasilien veröffentlicht, kommt die Scheibe nun passend zur Europatour zu uns. EMINENCE erlangten vor allem Bekanntheit durch ihr zeitweilig prominentes Lineup. Denn einst spielte in ihren Reihen auch ein gewisser Jairo Guedz, seines Zeichens ex-SEPULTURA-Klampfer, was auch eine gewisse Vergleichbarkeit in puncto Musik zur Folge hatte. Und auch wenn die Ähnlichkeiten zu SEPULTURA immer noch da sind, so ist es EMINENCE doch gelungen, sich größtenteils freizuschwimmen und ihren eigenen Weg zu beschreiten.

Und dieser äußert sich im Falle von „The Stalker“ in Form von pumpendem, hämmerndem und groovendem Neo-Thrash, der eine ordentliche Death-Metal-Schlagseite abbekommen hat und darüber hinaus einen amtlich knallenden Sound auf den Leib geschneidert bekommen hat. Nach einem kurzen Industrial-Intro legen die dicken Gitarren los und läuten das eröffnende „Self-Rejection“ ein, bei dem es sich gleich mal um einen echten Nackenbrecher handelt. Peitschende Drums lassen die Birne hektisch rauf und runter nicken, während Sänger Bruno Paraguay mit der typisch brasilianischen Aggressivität agiert. Auffällig ist dabei der zurückhaltende Einsatz von größeren Melodiebögen, EMINENCE legen eher wert auf einfaches aber druckvolles Riffing, das immer wieder an passender Stelle durch hymnische Passagen aufgebrochen wird, sodass die Songs nicht zu monoton werden.

So knüppeln sich EMINENCE auf recht abwechslungsreiche Art und Weise durch die Songs von „The Stalker“, allesamt gut geschriebene Stücke, bis das Geprügel beim Titelsong sein Zenit erreicht: Plötzlich dreht die ganze Band am Rad und haut einfach alles kurz und klein. Definitiv das explosive Highlight der Platte.

Eigentlich kränkelt „The Stalker“ nur ein wenig am dezent recycelten Riffing, das sich im Verlauf des Albums wiederholt und zum Teil frisch aus der Nu-Metal-Ära stammen könnte. Dazu kommen die beiden wenig sagenden Interludes „Reverse“ und „Mutation“, die etwas deplaziert wirken und die kurze Spielzeit des Albums kaschieren sollen. Immerhin bekommen wir Europäer Live-Versionen der Songs „Self-Rejection“, „Unfold“, „Veins Of Memories“ und „Eyetricity“. Der Sound dieser Bonus-Tracks klingt zwar ein wenig blechern, doch vermitteln die Live-Tracks einen guten Eindruck dessen, was die Brasilianer auf der Bühne so drauf haben. Insgesamt haben uns EMINENCE ein feines, modernes Album aaufgetischt, das ein klein wenig Feinschliff bedarf, darüber hinaus aber gut unterhält und Spaß macht.

05.09.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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