Evil Drive - The Land Of The Dead

Review

Hat die Welt wirklich noch eine Melodic Death Metal-Band mit dekorativer Frau am Mikro gebraucht? Vermutlich eher nicht. Trotzdem erfreuen EVIL DRIVE aus Finnland mit ihrem ersten Longplayer „The Land Of The Dead“ die Ohren: Das Album besticht durch eingängige Riffs, ein rundes Konzept und genug Eigenständigkeit, um es auch ein zweites Mal hören zu wollen.

Die fünfköpfige Formation hat sich im Jahr 2013 zusammen geschlossen und im selben Jahr die EP „Evil Drive“ veröffentlicht. „The Land Of The Dead“ erscheint nun beim dänischen Label Mighty Music und EVIL DRIVE haben die Zeit vom Bandstart zum Album gut genutzt, um sowohl aus den verschiedenen musikalischen Einflüssen der Bandmitglieder (z.B. DOMINATION BLACK und KISS-Tribute Band PAUL STANLEY BOOZING SOCIETY), als auch optisch und inhaltlich ein stimmiges Paket zu schnüren.

Die neun Songs (plus Intro) handeln von Krieg und Zerstörung, wie sie in Computerspielen stattfinden, was durch das Comic-Design des Booklets treffend unterstrichen wird. Sängerin Viktoria Viren ist sowohl auf Fotos, als auch in Zeichnungen überwiegend hochhackig und im Bikini-Höschen mit Maschinengewehr in der Hand zu sehen, während sich der Rest der Band gerne in Gasmasken ablichten lässt – und sich dabei vermutlich selbst nicht so ganz ernst nimmt. Passend dazu macht „The Land Of The Dead“ in erster Linie Spaß: „World Cleaners“ gibt nach dem Intro direkt ordentlich Stoff und erinnert an CHILDREN OF BODOM, während andere Tracks („Lost In The Rain“) von alten ARCH ENEMY inspiriert scheinen. Ohrwurmfrontreiter ist „Bullet“, zu dem EVIL DRIVE bereits im Jahr 2013 ein Video veröffentlicht haben. Bei „No Way In The Lie“ geht es dann sogar fast romantisch-melancholisch mit Klargesang zu. Raum nach oben lässt hingegen die Stimme von Viktoria Viren, die immer wieder etwas schwach auf der Brust und statisch intoniert („War“) wirkt. Gleichzeitig schiebt ihr Ehemann Ville Wiren an der Gitarre mit seinen Soli allerdings durchgehend die Messlatte Stcük für Stück nach oben. Insgesamt legen EVIL DRIVE ein solides Debütalbum vor, das sicher nicht sonderlich innovativ, dafür aber stimmig und unterhaltsam ist und eine warme Empfehlung definitiv verdient hat.

21.12.2015

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