Expunged - Into Never Shall

Review

Gemessen an ihrer recht kurzen Existenz waren die kanadischen Death Metaller EXPUNGED bislang recht produktiv. „Into Never Shall“ ist die siebte Veröffentlichung und gleichzeitig das erste komplette Album der Band aus Ottawa im kanadischen Ontario. Nach ihrer ersten Demo im Jahre 2019 haben die Jungs 2020 gleich eine weitere Demo und zwei EPs eingespielt – und waren auch 2021 fleißig, denn das Debütwerk, welches zuerst nur als CD erscheint, aber laut dem Label Hells Headbangers noch in diesem Jahr auch als LP verfügbar sein soll, stellt ihr drittes musikalisches Lebenszeichen in diesem Jahr dar.

EXPUNGED machen keine Experimente

„Into Never Shall“ ist ein gradliniges Werk geworden, welches seinen Haupteinfluss aus dem frühen skandinavischen Death Metal der 1990er Jahre bezieht, aber auch Spuren der frühe UK-Death-Metal-Bands in sich trägt. Somit dürfte ungefähr klar sein, wohin die musikalische Reise geht. Die Songs auf EXPUNGEDs Debüt sind eher stumpf und wenig kompliziert ausgefallen. In ihrer Geradlinigkeit wecken sie zuweilen Erinnerungen an die Frühwerke von GRAVE, BENEDICTION und an NAPALM DEATH, nachdem Sänger Barney bei der englischen Grind-/Death-Legende einstieg. Die sich allesamt hinter Namenskürzel versteckenden Musiker sind noch bei diversen anderen Death-Metal-Bands aktiv und leben hier zügellos ihre Vorliebe für simpel gespielten Old-School-Death-Metal aus.

Auch wenn sie es scheinbar zu verstecken versuchen, ist unüberhörbar, dass die Mitglieder von EXPUNGED ihre Instrumente perfekt beherrschen und gewollt simpel zu Werke gehen. Dies zeigt sich dann auch – leider nicht ausschließlich positiv – im Songwriting, denn besonders abwechslungsreich ist „Into Never Shall“ nicht ausgefallen. Die Songs ähneln sich sehr und ohne Blick auf die Playlist ist oft nicht ersichtlich welcher Track des Albums gerade läuft. Zudem ist der Songaufbau frappierend ähnlich. Dadurch ist die Spannungskurve des Albums ein wenig gering. Schlecht ist das gebotene keinesfalls und EXPUNGED versuchen auch durch kleine Spielereien im Gitarrenbereich etwas Abwechslung in das Album zu transportieren, doch wirklich gelingen tut ihnen dies nicht.

„Into Never Shall“ bringt Altbewährtes und geht auf Nummer sicher

Es ist keinesfalls so, dass „Into Never Shall“ ein schlechtes Album geworden ist, aber es schafft es nicht die Aufmerksamkeit des Hörers über die volle Spielzeit für sich zu gewinnen. Zudem ist das Gefühl, das Gehörte doch gerade eben schon einmal vernommen zu haben, zu groß. Es macht durchaus Spaß dem gradlinigen Old-School-Todesmetall der Band zu lauschen und als Hintergrundbeschallung funktioniert EXPUNGEDs Debüt sicherlich. Aber leider ist es auch ein austauschbares Produkt geworden.

Jede Wette, dass man den Namen der Band schon kurz nach dem Anhören von „Into Never Shall“ wieder vergessen hat, da das Album leider nichts mit sich bringt, was sich im Gedächtnis des Zuhörers festsetzt. Da nützt es nichts, dass der Gitarrensound authentisch nach Schwedentod der 1990er tönt. Was EXPUNGED fehlt, ist eine eigene Identität. Damit befinden sich EXPUNGED genau in der Hölle der Bands, die nichts grundlegend falsch machen, aber dennoch nicht überzeugen können.

Wer „Into Never Shall“ kauft, bekommt keineswegs ein minderwertiges Album, nur leider eines, welches man gleich nach dem Anhören wieder vergisst. Musikalisches Fast-Food sozusagen.

Text von Olaf Brinkmann

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23.07.2021

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