Farmer Boys - Born Again

Review

Soundcheck November 2018# 17 Galerie mit 7 Bildern: Farmer Boys - Born Again-Tour Teil 2

Alles kommt irgendwann wieder. So liegt es in der Macht der Dinge. Nicht ganz so schicksalsträchtig mögen FARMER BOYS gedacht haben, aber nun gut, hier läuft es auf selbiges heraus: Die Stuttgarter sind nämlich auf der Bildfläche zurück. Die letzte Platte „The Other Side“ liegt gefühlte Lichtjahre entfernt. Im letzten Jahr gab es mit einer Mini-EP erste Lebenszeichen und nun kommt „Born Again“. Wiedergeboren. Nach all den Jahren. Fraglich, ob hier noch der Schmutz der letzten Jahre an Händen haftet oder ob man sich neu justiert und neu erfunden hat. Den Sound der allerletzten Veröffentlichung von vor fast 14 Jahren noch oder aufgrund der Recherchen wieder in den Ohren gilt es zu prüfen, inwieweit sich FARMER BOYS verändert haben und ihr Paket ins Hier und Jetzt transportieren konnten.

„Born Again“: Willkommen im Hier

Vorweg greifend gesagt: Transport gelungen. FARMER BOYS gehen natürlich mit der Zeit, lassen sicherlich etwas vom alten Garagensound dabei zurück. Gleichzeitig öffnen sie sich jedoch auch neue Möglichkeiten. Öffnen sich hörbare Fenster, die fädenziehenden Spinnweben der Vergangenheit verjagend. „Born Again“ hat sich frisch gemacht, kaltes Wasser in die Gesichter und los. Und dennoch ist da dieser Hauch von Altbekanntem, Altbewährtem. Ein bisschen Nu Metal, ein wenig 80er-Attitüde in den Vocals.

Gleich der erste Track „Faint Lines“ lässt einen Wandel vermuten, trifft man hier auf offensichtlich progressiveres Gitarrenspiel bevor sich Vocalist Matthias Sayer stimmlich über den Song ausbreitet. Einnehmend, ausfüllend, mit einer tiefer gehenden Kraft, die dich packt.

„You And Me“ und „Tears Of Joy“ lassen hingegen weitaus mehr Platz für Gitarren und den treibenden Drumplay und produzieren dadurch eine flirrend, bedrohliche Stimmung. Episch ausschweifende Bögen zieht danach „Stars“ mit seinen Gitarrensolo im mittleren Bereich und Keyboardklängen, die hier einmal öfter zum Tragen und zum Durchsickern kommen.

Zum hinteren Teil und in Form von „Oblivion“ lassen FARMER BOYS dann eine bis dato etwas ruhiger wirkende Platte dann doch nochmal in Metalcore/ Modern Metal-Manier hochkochen. Sayers Stimme kratzt und schreit impulsiv, und das herrlich eindringlich, dass man sich das durchaus öfter so auf „Born Again“ wünscht.

Farmer Boys:  Einflüsse finden zueinander

FARMER BOYS sind natürlich das was sie sind, aber haben eindeutig ihren Sound optimiert und in die Moderne transferiert. Was einst unter der Rubrik Alternative Metal mit schrammeligen Garagensound zu finden war, hat sich über die Jahre entwickelt und verändert. Die ehrlichen und direkten Texte sowie Bruchstücke des Nu Metals sind geblieben, dafür sind aber einige, neue Einflüsse hinzugekommen. Nu Metal, Heavy Metal, Alternative Metal und Metalcore verbinden sich zu einer neuen FARMER BOYS-Ära, vereinen sich auf „Born Again“ auf eine durchdachte, entspannte, ja fast schon mutig stillen Art. „Born Again“ ist somit eine Platte, die genau deswegen zu faszinieren weiß, aber für die sicherlich alteingesessenere Fans ihre Zeit brauchen werden.

FARMER BOYS zeigen sich hier an ihrer Vergangenheit gereift und machen sicherlich mit „Born Again“ tatsächlich  so etwas wie eine Wiedergeburt durch, aber das, meiner Meinung nach, ohne Schmerzen für die geneigte Zuhörerschaft.

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22.10.2018

It`s all about the he said, she said bullshit.

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