Fester - A Celebration Of Death

Review

Ich hatte meine Erwartungen ja schon runtergeschraubt: Da kündigen die norwegischen Black/Deather FESTER nach Jahren der Funkstille doch noch ein neues Album an, und dann verpatzt Gitarrist Bjørn „Tiger“ Mathisen mit seiner Zweitband SINCERA und der halbgaren „Cursed And Proud“-EP die Generalprobe. Da veröffentlichen FESTER zu besagtem neuen Werk vorab das Cover, das so gnadenlos auf den Albumtitel „A Celebration Of Death“ gemünzt ist, dass es fast schon wehtut. Und dann wählen die Norweger den Opener „Rites Of Ceres“ als Albumteaser, der zunächst einmal reichlich schrullig aus den Boxen dröhnt.

Erwartungen hatte ich aber natürlich trotzdem, auch wenn besagter Bjørn „Tiger“ Mathisen der einzig Übriggebliebene der alten Besetzung ist, der FESTER jetzt mit Thomas Andresen (SINCERA), Jon Bakker (KAMPFAR) und dem Sessiondrummer Audun Kleive hat wiederauferstehen lassen. FESTERs letztes Album „Silence“ liegt bereits achtzehn Jahre zurück, und ihr Reunionversuch zur Jahrtausendwende wurde durch den plötzlichen Tod ihres Bassisten wieder beendet. Insofern fühlte sich FESTER immer wie eine nicht abgeschlossene Geschichte an, etwas, dem noch eine angemessene Fortsetzung oder meinetwegen ein würdiges Ende fehlte.

Um es kurz zu machen: „A Celebration Of Death“ erfüllt die Erwartungen und erreicht eine ähnliche Klasse wie sein Vorgänger. Denn auch wenn die Zutaten diesmal andere sind, so hat das Album doch eine unvergleichliche Atmosphäre. Womit wir beim Opener „Rites Of Ceres“ sind, der natürlich irgendwie schrullig klingt, dabei aber eben auch unverwechselbar. Das mag zu einem guten Teil an Audun Kleive liegen, einem Jazzdrummer ohne Metalvergangenheit, der für die Aufnahmen den Vorzug vor RAGNAROKs Jontho bekam. Und er unterlegt die Songs zumeist mit einem merkwürdig schleichenden und vielseitigen Drumfundament, selbst wenn die Riffs an sich ziemlich straight sind („I’ll Hunt You Down“, „Metalized“). Durch den Sound auf dem Album klingt das Drumming zudem ziemlich mechanisch, was zunächst einiges an Eingewöhnung erfordert. Aber andererseits fügt sich das ganz gut zu diesen old-schooligen und fiesen Verzerrungen sowie den beschwörend-heiseren und verhallten Black-Metal-Vocals.

Jeder, der „Silence“ noch im Ohr hat, wird sich bei „A Celebration Of Death“ daran erinnert fühlen – selbst wenn diesmal nicht ganz so flink, sondern effektiv auf den Gitarren gerifft wird. Einzige Ausnahme hierbei: Das schon erwähnte „Metalized“, das seinem Titel alle Ehre macht, dabei aber auf tiefergelegte Grunzvocals setzt. Fein! Daneben stehen mit „March Of Death“, „Jeg Spytter På Deg“ und „Last Day Of Battle“ typische und vor allem mitreißende Stücke, die mit düsteren und unheimlichen Harmonien punkten und einfach nur nach FESTER klingen. Als Bonus gibt es noch einen Remix des Openers „Rites Of Ceres“, der von Mortiis angefertigt wurde und folglich den Titel „Rites Of Mortiis“ trägt – letztlich ist der Remix in Ordnung, versetzt mich aber nicht in Begeisterung.

Bleibt zu hoffen, dass sich FESTER die nächsten Schritte genauso gründlich überlegen werden, wie sie offensichtlich diesen Schritt gesetzt haben: Ein Album zu erschaffen, das zwar in der Tradition ihrer bisherigen Werke steht, ohne diese aber zu Ikonen zu erheben. „A Celebration Of Death“ steht für sich und hat neben tollen Songs seine ganz eigene Atmosphäre: Dunkel, mystisch, beschwörend. Mehr konnte ich beileibe nicht erwarten.

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27.03.2012

- Dreaming in Red -

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