
Soundcheck Oktober 2025# 18
Das dänische Extreme-Gespann GALGE veröffentlicht mit „Dødelig“ sein zweites Album. Während die Band bei uns bisher unter dem Radar fliegt, hat sie in ihrer Heimat bereits Auftritte bei Festivals wie dem Copenhell an Land gezogen. Es kommt selten vor, dass die – oft generischen oder maßlos übertriebenen – Begleittexte, die wir erhalten, eine Band wirklich treffend abbilden. Hier trifft die Beschreibung des Stils allerdings ins Schwarze: „GALGE ist eine Extreme-Metal-Band, die brutale und progressive Musik spielt. Die Band mischt Elemente aus einer Vielzahl von Genres […]. All dies gipfelt in ihren charakteristischen wunderschönen Akkordfolgen, technischen Riffs und ungewöhnlichen Taktarten.“ Das Resultat ist eine oft schwer nachvollziehbare, aber unterhaltsame Melange.
„Dødelig“ ist nicht eingängig
Mit neun Songs und einer guten halben Stunde Laufzeit ist „Dødelig“ knapp ausgefallen. Von 01:45 Minuten bis rund sechs Minuten ist bei den einzelnen Tracks alles dabei. Der Opener „Morgengry“ startet mit einem Hauch Brutal Death und gutturalen Growls, wird dann modern und schnell vertrackt. Auch auf Melodien verzichtet die Band jedoch nicht und liefert das Gesamtpaket druckvoll und gut produziert ab. Im weiteren Verlauf des Albums punkten GALGE vor allem mit den prügelnden Passagen, trauen sich in „Forlist“ aber auch, ein schnödes melodisches Solo einzuwerfen. Der längste und stärkste Track kommt mit „Under Mulmet“ ganz zum Schluss.
GALGE bedienen eine Nische
So abwechslungsreich und manchmal wirr GALGE ihre Musik gestalten, so austauschbar sind die Tracks untereinander. Vor allem diejenigen, die auf Spannungsbögen stehen, werden beim ständigen Hin- und Her auf „Dødelig“ schnell abschalten. Hier herrscht die sprichwörtliche Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches vor, was für potenzielle Hörer:innen aber gerade den Charme der Band ausmachen dürfte. Die vielen technischen Parts und ausgeklügelten Time Signatures zeugen von einwandfreiem musikalischem Handwerk. Bei Fans technischer und proggiger Genres dürften Band und Album daher sehr gut ankommen. Eher etwas für die Nische also, die sich hiermit zum Reinhören aufgefordert fühlen sollte. Für viele andere dürfte gelten, was Goethe einst schrieb und was Kollegin Louisa treffend in ihrer Signatur zitiert: „es ist gut, aber es gefällt mir nicht.“

Angela


















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