God Disease - Drifting Towards Inevitable Death

Review

GOD DISEASE aus Helsinki gründeten sich 2010, lösten sich aber 2012 nach nur einer Demo auf. 2013 reformierte sich die Band schließlich mit neuen Musikern, und seitdem erschienen in den Jahren 2014, 2015 und 2016 drei EPs. Im Februar gab es nun das erste Full-Length-Album der Band zu hören, das auf den Namen „Drifting Towards Inevitable Death“ hört und seinen Hörern in erster Linie Death Doom der alten Schule präsentiert. Damit ist aber nur eine Seite von GOD DISEASE beschrieben, denn die Finnen garnieren ihren tonnenschweren, tiefen und wuchtigen Death Doom mit immer wieder aufploppenden Melodien, die an ihre moderneren Landsleute à la INSOMNIUM oder OMNIUM GATHERUM erinnern.

Eigenständigkeit lässt sich GOD DISEASE nicht absprechen

Auf der einen Seite steht bei GOD DISEASE also richtig tiefer und finsterer Death Doom Metal, auf der anderen Seite emotionaler Melo Death. Damit rückt sich das Quintett ein Stück weit in Richtung der ganz frühen Werke von MY DYING BRIDE und Konsorten, zumindest entsteht aus der Kombination eine dichte Atmosphäre aus Verzweiflung, Sinnsuche und Todessehnsucht, die nicht von ungefähr an die Briten erinnert. Aber auch das trifft den musikalischen Kern von „Drifting Towards Inevitable Death“ nicht ganz. Eigenständigkeit lässt sich GOD DISEASE also nicht absprechen.

So oder so präsentieren die Finnen aber ein Album, das über die volle Laufzeit von 50 Minuten nie langweilig wird, immer wieder zwischen den beiden Hauptmodi der Musik – Death Doom und Melodic Death – hin- und herswitcht und sie dann, meist in den Höhepunkten der Songs, gekonnt ineinanderfließen lässt. Besonders diese emotionalen Höhepunkte zwischen Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung lassen dabei immer wieder aufhorchen und zwingen die Hörer vor lauter Gänsehaut auf die Knie. Man höre diesbezüglich nur die komplette zweite Hälfte von „At The Pillars Of Kadatheron“ oder den melodisch wahnsinnig verspielten, abschließenden Titeltrack von „Drifting Towards Inevitable Death“.

„Drifting Towards Inevitable Death“ fehlt nur eine Sache

Was jetzt noch zum ganz großen Wurf fehlt, ist ein wenig mehr Variabilität im Gesang. GOD DISEASE sind auf instrumentaler Ebene so vielseitig und detailreich, dass es eine Freude ist, aber Sänger Ilkka Johannes Laaksonen bleibt über nahezu die komplette Spielzeit im ganz, ganz tiefen Spektrum von Death-Metal-Vocals und variiert meist nur zwischen Bree-Bree und Nicht-Bree-Bree. Das mag für ordinäreren Death Metal völlig ausreichen, im Falle von „Drifting Towards Inevitable Death“ wird es aber der Komplexität der instrumentalen Seite nicht gerecht. Was für ein Wunderwerk des depressiv-melodischen Death Doom Metals GOD DISEASE hätten erschaffen können, zeigt der bereits genannte Rausschmeißer, wo Mr. Laaksonen zu höheren Screams greift – und tada, das Ergebnis geht gleich nochmal so viel unter die Haut.

Das ist aber Meckern auf hohem Niveau – „Drifting Towards Inevitable Death“ ist ein gutes Album, das eben nur an dieser einen Stelle zu wünschen übrig lässt. Der Kritikpunkt muss nur genannt werden, denn wenn GOD DISEASE es auf kommenden Alben schaffen, im Gesang etwas variabler zu werden, dann kann da noch was ganz Großes auf uns zukommen. Aber auch so ist dieses Album für jeden Fan oben genannter Bands empfehlenswert – wer auf Death Doom Metal gepaart mit Verzweiflung und morbide-melodischer Klangmalerei kann, sollte „Drifting Towards Inevitable Death“ eine Chance geben.

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26.03.2019

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