Hollywood Undead - New Empire Vol. I

Review

Nach nunmehr fünfzehnjähriger Bandgeschichte sollte man den Pop-Elektro-Metallern HOLLYWOOD UNDEAD ihre Daseinsberechtigung anerkennen. Und auch wenn man sich hierzulande anfangs etwas schwer getan hat mit den Kaliforniern, wächst von Veröffentlichung zu Veröffentlichung die Anhängerschaft. Das neueste Album „New Empire Vol.I “ wird am 14.02.2020 erscheinen.

HOLLYWOOD UNDEAD: Nicht das Gesicht hinter der Maske verlieren

Das sechste Werk in der Discographie einer Band die immer etwas zu sehr nach Hollywood, zu sehr nach Retorte, zu sehr künstlich klang. „New Empire Vol.I“ soll diesen Bann brechen. HOLLYWOOD UNDEAD selber sprechen von musikalischer Veränderung ohne den eigenen Stil, ohne das eigene Gesicht, welches bei Live-Shows hinter Masken versteckt wird, zu verlieren.

New Empire Vol. I : Mehr Metal im Blut

Das Experiment scheint geglückt. Wir entfernen uns von klebrig-poppigen Songs, deren beim Album „V“ die Durchschlagskraft fehlte und hauen endlich mal etwas mehr in die Gitarren. Nach wie vor erinnert das Ganze stark an Linkin Park mit Elektro-Gezucke, hat aber diesmal deutlich mehr Metal als Pop im Blut. Durch die Adern der Band fließt Wut und Bock auf Krach, welche sie energetisch in Tracks wie „Time Bomb“ deutlich machen.

Selbiger, als Opener allem voran gesetzt, beginnt mit schweren Gitarrenriffs und steigert sich von Sekunde zu Sekunde. Die Singstimme weiterhin sauber und clean, geht es in den Zwischentönen mit kratziger Kehle zu Werke. Die einzelnen Worte hingespuckt und mit einem ordentlichen Trance-Sound versehen. Soweit so fein.

Nu Metal It Is

„Heart Of The Champion“ zeigt sich etwas schwacher auf der Brust, punktet aber mit treibenden Beats und Kinderchor im Refrain. „Empire“ und „Killin It“ haben ordentlich Dampf im Kessel, sind aber sehr raplastig, worauf man erstmal klar kommen muss. BODY COUNT lassen grüßen. Das am Ende platzierte „Nightmare“ zieht dann komplett in den HipHop-Bereich. Ist ok. Hätte die Platte so aber auch nicht gebraucht. Sei aber verziehen.

„New Empire Vol.I“ liefert angepisste Vocals, mehr Druck an den Drums, zackige Riffs. Geht doch. Das Ganze umhüllt mit rhythmischen Beats, Hip Hop-Parts. Nu Metal it is! Dabei hasst und liebt man HOLLYWOOD UNDEAD eindeutig gleichzeitig. Ernsthaft. Selbst wenn es mal wieder etwas seichter wird, knallen die Sunnyboys aus Los Angeles Hooklines vor die Füße, die sicherlich absolut auf Chartstauglichkeit gemünzt sind, aber verdammt nochmal im Kopf bleiben. Damit machen sie vieles richtig und schlängeln sich hinterhältig in die Synapsen. Chapeau!

Keine Doktorarbeit

„New Empire Vol.I“ ist keine lyrische oder musikalische Doktorarbeit, dafür geht das Ding simpel und direkt nach vorne. Künstlerisches Rumgefrickel wird anderen überlassen.Das hier ist für Momente, in denen man nicht grübelnd und analytisch vor seiner Anlage sitzen möchte.

HOLLYWOOD UNDEAD: Neues Kapitel mit mehr Substanz

Im Vergleich zu den Voralben gelingt HOLLYWOOD UNDEAD damit deutlich der Schritt mehr nach Handarbeit an den Instrumenten anstatt Konserve zu klingen. Gelingt der Band der Schritt den Songs mehr Tiefgang, Substanz und Abwechslung aufzudrücken. HOLLYWOOD UNDEAD beginnen 2020 mit „New Empire Vol.I“ ein neues Kapitel. Fieser, härter und ja ehrlicher. Das steht den Männern hinter den Masken sehr gut.

05.02.2020

It`s all about the he said, she said bullshit.

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