Implant Pentru Refuz - Monolith

Review

Das rumänische Septett von IMPLANT PENTRU REFUZ gründete sich 1995 und veröffentlichte nun mit „Monolith“ bereits ihren fünften Longplayer, für welchen sie sich fast sechs Jahre Zeit liessen und mit einer extrem fetten Produktion sämtlichen Ohrenschmalz aus den Gehörwindungen pusten. In der Zwischenzeit bewies die Band immer wieder auch ihre Live-Qualitäten und heizte als Support von so namhaften Bands wie zum Beispiel MEGADETH, SOULFLY, CLAWFINGER, DEFTONES und SICK OF IT ALL die Menge mit einer energischen Show souverän ein. Spielte die Band 1996 auf ihrem selbstbetitelten Album noch härteren Alternative, wie ich mir hab‘ sagen lassen, verwendeten die Jungs mit jedem folgenden Album weitere Elemente und integrierte sie nahtlos in ihren bandeigenen Style.

Musikalisch bewegt man sich auf „Monolith“ hauptsächlich im Crossover-Bereich zwischen Hard- und MetalCore, wobei auch dezente Keys (z.B. „Mental“) Einzug halten und bei „Rezistenta Continue“ zu Hip-Hop-Rhythmen in guter BODY COUNT-Manier gerappt wird, bis sich unweigerlich auch der letzte Arsch in Bewegung setzen und zumindest mit dem Kopf nicken muss. Die Lyrics werden zum überwiegenden Teil in der Landessprache vorgetragen, wobei gelegentlich Refrains auch mal in Englisch ertönen (z.B. „Strike“) und damit einen interessanten und vor allem charismatischen Songstil offenbart, der durchaus begeistern kann, auch wenn man die Texte inhaltlich nicht wirklich versteht. Dabei schafft es die Band stets mühelos ihre Energie auf den Zuhörer zu transportieren und glaubhaft zu erscheinen, ohne sich grossartig verbiegen zu müssen.

Während IMPLANT PENTRU REFUZ brettharte Riffs aus ihren sechssaitigen Gewehren ballern (z.B. „Solitor“, „Messages To Gods“), brutal-angepisstes Gebrüll sämtliche Aggressionen freisetzt und die mehrstimmingen Clean-Vocals auch schonmal Gänsehaut auf den Rücken zaubern, kommen mir noch neben den bereits genannten BODY COUNT so Namen wie RAGE AGAINST THE MACHINE, SEPULTURA und bei „Sidef“ sogar LINKIN PARK in den Sinn. Allerdings fällt hier „Apus“ völlig aus dem Rahmen und begeistert mich mit jazzigen (!) Rhythmen, Trompetenklängen und weiblichen Gastvocals, wie es kaum ein anderer Song irgendeiner Band in letzter Zeit geschafft hat. Fantastisch! Hier sind es auch die wunderbaren Gitarrenmelodien, die eine gewisse relaxte Atmosphäre und somit einen Gegenpol zum überwiegend aggressiv-energischen Inhalt dieses Werkes schaffen, bevor „Monolith“ mit „Tribut“ noch einmal extrem brutal und letztendlich mit einem Kinderchor unerwartet ein überraschendes Ende findet.

„Monolith“ ist ein extrem abwechslungsreiches Album mit vielen überraschenden Momenten, die auch auf Dauer begeistern werden. IMPLANT PENTRU REFUZ gelten bisher noch als absoluter Geheimtipp, aber ich bin mir sicher, dass man von diesen Jungs in Zukunft noch Einiges erwarten kann!

03.11.2007

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