Infernal Tenebra - As Nations Fall

Review

Zugegeben, die kroatische Musikszene ist nicht gerade für ihren Metal bekannt. Da fällt es nicht ganz so schwer, sich an die länderbezogene Speerspitze zu spielen. Dort agieren INFERNAL TENEBRA angeblich, die zu Beginn ihrer Karriere Anfang der 90er noch Black Metal eingezimmert haben. Nach und nach entwickelte sich die musikalische Ausrichtung, und mit Album Nummer vier liegt man in keiner bestimmten Schublade, sondern ist irgendwo zwischen Melodic, Epic und Modern Metal gerutscht. Die moderne Note steuern insbesondere die Vocals bei, die vielfach ins Klare rutschen. Death-Metal-Maniacs werden davon ziemlich angewidert sein, doch bei einer höheren Toleranzgrenze geht dieser Mix sicher als interessant durch. Gerade im melodischen Bereich erinnern die Kroaten stückchenweise an IN FLAMES, Lieder wie der Titelsong gehen auf brachial-epischen Pfaden eher in Richtung HATE oder BEHEMOTH zwischen der Black-Metal-Phase und dem „The Satanist“-Umbruch. Über die gesamte Länge muss man INFERNAL TENEBRA eine sehr ausgeprägte Spielfreude konstatieren, da feuern Soli in alle Richtungen, dann übernimmt der Groove das Zepter, später wird es thrashig und, und, und.

„As Nations Fall“ wurde von Darko Etinger produziert, Mix und Mastering hat Jens Bogren in den Fascination Street Studios in Örebro übernommen, wo er bereits mit Größen wie KREATOR, AT THE GATES und AMON AMARTH gearbeitet hat. Und ja, der Sound kommt schön dreckig daher, bleibt aber dennoch klar und differenziert. Wenn wir schon dabei sind: Gustavo Sazes zeichnet für das Cover und Booklet-Design verantwortlich, und der Gute hat beispielsweise schon für ARCH ENEMY und SEPULTURA zum Pinsel gegriffen. INFERNAL TENEBRA sind also bei Weitem keine Garagenband. Ganz im Gegenteil zeugt das Neuwerk von Erfahrung und Professionalität – und zeigt hier vielleicht die größten Schwächen. Ja, die Arrangements sind dynamisch und die technische Komponente hat einen gewissen Anspruch, aber am Ende stellt sich keine wirkliche Befriedigung ein. „Black Sun“ geht noch mal in die Vollen, beschließt das Album dann aber auch. Demnach ist „As Nations Fall“ eine grundsolide Platte, doch die reißen ja bekanntlich nicht vom Hocker. Die besonderen oder besonders guten Momente fehlen einfach.

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15.02.2016

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