Intrepid - Juxtaposition

Review

Ob Metal-Fan oder nicht: Wenn man sich regelmäßig auf Veranstaltungen und/oder in den Fußgängerzonen deutscher Städte bewegt, dann dürfte man schon in Kontakt mit der umtriebigen estnischen Metalband gekommen sein. Zu einer Geschäftshandlung überredet, wird dann relativ schnell deutlich, dass es sich um generischen Modern Metal einer schwer einzuordnenden Band handelt – also eher zum Vergessen. Der Zweitkontakt mit dem metallischen Baltikum liefern dieser Tage INTREPID, die sich im Jahr 2016 gegründet hatten, als die Mitglieder gerade einmal 15 Jahre alt waren. „Juxtaposition“ ist unterdessen schon der Zweitling und zeigt das Quintett längst nicht mehr grün hinter den Ohren.

OBITUARY und BOLT THROWER schießen gemeinsam

Zwar fehlt es für die eigene Profilbildung noch an…naja…Profil, aber die Einflussnahme von den schweren Geschützen aus den Neunzigern ist der Truppe gut gelungen. Der Opener „Blood Means Nothing“ ist angesichts der melodischen aber bestimmten Gitarrenläufe ein typischer Eroberersong der Marke BOLT THROWER, während der Nachfolger „Ciphered“ die gröbere Säge auspackt und mehr über den großen Teich in Richtung OBITUARY schielt. So stückeln sich INTREPID ihren klassisch verwurzelten Death Metal im Wesentlichen aus einer Hybridschule aus Großbritannien und Florida zusammen.

Im weiteren Verlauf von „Juxtaposition“, was im Übrigen im weitesten Sinne eine enge Nachbarschaft zweier Dinge oder Zustände beschreibt, entdecken INTREPID auch einen gewissen Hang zur Moderne. Das muss nicht zwangsläufig der plakative Breakdown in „Overthrone“ sein, sondern auch die Arrangements in Gänze transformieren über zwanzig Jahre alte Ansätze in ein neues Korsett. Dennoch fehlt den Landeshauptstädtern für mehr als ein anerkennendes Augenbrauenzucken die eigene Handschrift oder die Fähigkeit, diese Elemente besonders gut zusammenzuführen.

Album ohne Profil

INTREPID spielen auf ihrem zweiten Album gefälligen Death Metal, vorwiegend im Midtempo umherpanzernd. Die Reminiszenzen an die Größen der Szene sind unverkennbar und können ob der scharfen Saitenklänge auch nur so intendiert sein. Mit „Juxtaposition“ werden die Esten auf einem übersättigtem Markt nicht für die ganz große Aufmerksamkeit sorgen, aber wohl auch kaum Hörer:innen abstoßen.

10.06.2025

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37696 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare