King Dude - Burning Daylight

Review

Galerie mit 7 Bildern: King Dude - Tour 2017

Oh King Dude, du machst es mir nicht leicht. Mit schwer atmenden Orgeklängen, Polizeisirenen im Großstadtecho, Lagerfeuergeknister und verhallenden Stimmen beginnt dein neuestes Werk „Burning Daylight“, dass zwischen so vielen Stühlen stehen will, dass man sich als Hörer fragt, wohin diese eigentümliche Mischung eigentlich führen soll.

KING DUDE, das ist TJ Cowgill, bekannt vor allem durch sein Mitwirken bei BOOK OF BLACK EARTH. Die servieren vor allem Black- und Death-Metal-Kost; als Solist (mit einigen Gästen) dränkt es den Dude irgendwo in Richtung Dark Folk/Neofolk, bei dem die Gitarren mit verschrobenen Americana-Mutationen und der Hauptakteur selbst mit Amerikas großer Seele Johnny Cash liebäugeln. Das erste Stück „Holy Land“ kommt mit seinen hypnotischen Perkussionen noch recht martialisch daher. Dazu gibt es viel zu stark verhallten Gesang, der hier erstmal genauso wenig Strahlkraft besitzt, wie der Rest des Songs. Doch auf diese martialisch, uniformverliebte Spielart des Neofolks versteift sich der Dude dann doch nicht und das Bild wandelnd sich mit jedem Stück zunehmend. Mit Songs wie „Barbara Anne“ oder „Lorraine“ gibt es solide Akustikgitarrennummern, in Songs wie „Lord I’m Coming Home“ probiert sich Cowgill recht hörenswert an Cash’s melancholischer Phrasierung, und dann gibt es da noch kleine Höhepunkte wie „My Mother Was The Moon“, der vor allem durch den weiblichen Gesang und seine verträumte Melodie besticht.

Insgesamt bleibt der Eindruck aber verhalten. „Burning Daylight“ ist eine grundsolide Arbeit mit schwächelnden Kompositionen und leider auch einem schwächelnden Frontmann. Cowgills Landsmann NATE HALL hat zuletzt gezeigt, wie überzeugend man intime, melancholische Momente in Songs herausarbeitet. Hall ist zwar auf einer etwas anderen Schiene unterwegs, aber KING DUDE geht es letztendlich auch weniger um kalte Arrangements, sondern einfühlsame Töne, in denen etwas heimtückisches, Satanisches lauert. Doch das Böse blitzt kaum spürbar auf, und emotional bleibt „Burning Daylight“ zu blutarm. So gelungen „My Mother Was The Moon“ ist, umso mehr fehlt es den anderen Stücken an dieser Klasse.

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03.10.2012

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