Les Modules Etranges - Socially Awkward

Review

Gegründet 2007 gelang es LES MODULES ETRANGES ziemlich schnell, sich einen Namen in der französischen Goth-Szene zu machen. „Socially Awkward“ ist ihr viertes Album, von dem man einiges erwarten kann, schließlich gilt es den Vorgänger „Turmoil“ zu toppen, der 2011 sehr positive Kritiken geerntet hatte.

Warum LES MODULES ETRANGES hauptsächlich in Zusammenhang mit der Gothic Szene genannt werden, erschließt sich mit um ehrlich zu sein nicht ganz. Für mich klingt das Ganze schwer nach einer Mischung aus CHRIMSON MUDDLE (mit denen auch der letzte Song „Drives“ enstanden ist), EC8OR und allem anderen was sich grob in die Riot Grrrl Bewegung der 90er stecken lässt. Mit dem „handelsüblichen“ französischen Coldwave hat das jedenfalls nicht viel zu tun, als musikalische Verwandte würde ich eher den französischen Synth-Wave der 80er angeben, der sich neben Punk Attitüde das Motto „sex, violence & art-damaged music“ auf die Fahne geschrieben hatte. Einige Stücke wie zum Beispiel „Brother Beware“ haben zwar durchaus einen Wave-Einschlag und sind nicht ganz so „laut“ und extrem – andere Stücke jedoch wie „Misanthropy“ klingen sehr nach ATARI TEENAGE RIOT und arbeiten mit Breakbeats, Noise-Elementen und anderen schräg-aggressiven Sounds. Was man auf jeden Fall sofort hört: Die Franzosen wissen genau, was sie tun und wollen, sowohl was Instrumente und Programmierung als auch Gesang und Lyrics angeht. Denn obgleich einige trashige Gitarrensounds dabei sind und der Bass nicht nur einmal recht heftig wummert, klingt alles gewollt und gekonnt. Auch die Übergänge zwischen verschiedenen Styles und Stimmungen sind gut gelungen, Beispiele hierfür sind „Sub-Woman“ und „Drawkwa“, wo auch Sängerin Azizas stimmliche Bandbreite von ruhig über kalt, energetisch bis hin zu laut und aggressiv zum Tragen kommt und überzeugt. Absolut klasse ist natürlich auch „Crimson Rabbit“ – ein Cover des Songs „White Rabbit“ von JEFFERSON AIRPLANE aus dem Jahre 1967 und die Zusammenarbeit mit CRIMSON MUDDLE.

Alles in allem präsentiert sich das Album sehr strange, aber interessant und vielfältig. Punk gemischt mit teils kindlichem, teils lautem Riot-Gesang, Wave, vielen anderen Elektroeinflüssen und dazu noch anspruchsvolle Texte – dem aufgeschlossenen Elektro/Cyberpunkhörer sei diese Platte auf jeden Fall ans Herz gelegt.

 

01.11.2012

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