Lie in Ruins - Towards Divine Death
Peter Mildner 
Als DISSECTED brachten sie Anfang der 90er nichts zustande, als LIE IN RUINS sind nun seit bereits 12 Jahren dabei, ihren Platz im Untergrund zu zementieren. Nach diversen Demos und EPs ist „Towards Divine Death“ das zweite Album dieser finnischen Truppe und wirft die Frage auf, wieso sie bislang weitestgehend unter dem Radar der hiesigen Death-Metal-Fans geflogen sind,…
…bietet „Towards Divine Death“ doch Todesblei wie er einmal gedacht war: roh, dreckig, ungefiltert, böse und nix für Ohren, die ab und an mal eine Melodie brauchen, die sich festsetzt. Obwohl LIE IN RUINS auch damit stellenweise aufwarten können: „Endless Void“ spielt hier quasi den Lockvogel, bevor es der Rest ziemlich übel und hässlich krachen lässt. Der modrige Sound, ganz und gar nicht auf Gefälligkeiten sondern eher auf Krawall aus, passt perfekt zu den neun Songs, die einiges an Bereitwilligkeit abverlangen, sich auf LIE IN RUINS einzulassen. Denn mit durchschnittlichen Songlängen von locker sieben bis acht Minuten braucht man gar nicht erst anzutreten, falls man mit repetitiven Strukturen und minimaler Riff-Variation nicht anzufangen weiß. Diesbezüglich bieten LIEN IN RUINS ein wenig zu viel des Guten: das minutenlange Wiederholen eines Riffs unter Tempo-Wechseln als einzige Variation überdehnt den Geduldsfaden und sorgt bei ungeübten Ohren schnell für Verdruss.
Zwischen diesem Gestrüpp branden aber wirklich gutklassige Riffs auf, die, hat man sich einmal dem mantrischen Geballer verschrieben, die rohe Essenz des Death Metals zutage fördern. Bisweilen klingt „Towards Divine Death“ wie eine „hübschere“ Version dessen, was uns ENCOFFINATION, GRAVE MIASMA oder FATHER BEFOULED regelmäßig an akustisch verrottenden Kadavern um die Ohren hauen – dennoch müssten LIE IN RUINS ihre Riffs weiter kondensieren, um eine wirklich herb-morbide Death-Metal-Platte auf die Beine zu stellen. Produktionsfetischisten werden hier schreiend davonlaufen.
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