Lie In Ruins - Architecture Of The Dead

Review

Auf der einen Seite ging der Trend im Death-Metal in den letzten Jahren deutlich hin zu noch technischerem Spiel, mehr Geschwindigkeit, noch vertracktere Songstrukturen, aufgeblasen Produktionen oder vereinfacht gesagt: einen Ticken krasser zu sein als der Rest. Auf der anderen Seite gibt es aber immer noch Bands, für die die technischen Fähigkeiten und ein super fetter Sound eher zweitrangig sind.

Zu diesen Bands gehören auch die Finnen von LIE IN RUINS, die auf ihrer ersten MCD „Architecture Of The Dead“ ganz traditionellen Old School Death Metal der Marke ENTOMBED, DISMEMBER oder auch GRAVE runter zocken und das Ganze in einem etwas angestaubten, leicht rumpelnden Sound verpacken.

Irgendwie ist dieser, an einen feuchten Kellerraum erinnernde Klang, in gewisser Weise charmant. Nur müssen zwei ganz dicke Abstriche gemacht werden. Zum einen fehlt in einigen Situationen etwas der nötige Druck. Zum Beispiel geht die Bassdrum meistens gnadenlos unter, was gerade in den schleppenden Teilen nicht gerade für Heavyness sorgt. Bei den Gitarren kann auch nicht von differenziertem Hörvergnügen gesprochen werden, denn diese gehen, vor allem im rhythmischen Bereich, streckenweise in einem undurchschaubaren wummernden Matsch unter. In den rar gesäten „hellen“ Momenten kommen dann unglücklicherweise auch nur recht langweilige, uninspirierte und altbackene Riffs zum Vorschein. Das wurde uns bereits von zig Bands deutlich spannender und mit mehr Schmackes vorgetragen.
Zweiter dicker Minuspunkt ist der Gesang. Dieser ist viel zu weit in den Vordergrund gesetzt und über die gesamte Dauer deutlich zu eintönig, zu standardisiert und kann nicht wirklich bleibende Akzente setzen.

LIE IN RUINS fehlt die Qualität, die ihre Vorbilder bereits vor einigen Jahren erreicht haben, und stinken dementsprechend auch im direkten Vergleich deutlich ab. Zusätzlich tun sich die Finnen mit dem miesen Sound, auch wenn er sicher so gewollt war, keinen Gefallen. Unterm Strich ein eher unterdurchschnittliches Release.

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06.11.2008

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1 Kommentar zu Lie In Ruins - Architecture Of The Dead

  1. Anonymous sagt:

    Alte Schule ist absolut richtig. Sound, Riffs, Stil, überall atmet diese Mini den Geist des schwedischen Todesmetalls gegen Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger. Diese Scheibe klingt so sehr nach Tiamats "Sumerian Cry", von den schrägen Soli über den Grummelsound hin zu den verhallten und in den Vordergrund gemischten Vocals, daß es mir einfach nur eine wahre Freude ist. Genanntes Album wurde seinerzeit auch nahezu überall verissen – ich fand es prima und so geht es mir auch mit diesem Silberling. Noch eine große Dosis frühe Entombed und die begnadete erste Dismember dabei, fertig ist LIE IN RUINS Architektur des Todes. Geil!

    8/10