Lucifericon - The Warlock of Da'ath

Review

Schöngeister geht in Deckung, Sonntagschüler nehmt euch in Acht! LUCIFERICON treiben mit „The Warlock of Da’ath“ zum zweiten Mal auf Albumlänge die okkulte Sau durchs Dorf und versetzen die Gemeinde in Angst und Schrecken. Die niederländischen Todesanbeter um Ex- und Noch-Mitglieder von DESTRÖYER 666 und PENTACLE schwingen das Schwert erneut gekonnt nach alter Art, sprich: zwar ist die Klinge rostig und Blut verklebt, aber dennoch so präzise wie tödlich.

LUCIFERICON lassen dunkle Wolken aufziehen

Klar, wenn man wie LUCIFERICON pechschwarzen, tief in den späten 80ern und frühen 90ern verwurzelten Death Metal spielt, dann sind MORBID ANGEL natürlich nie weit entfernt. Und auch wer bereits finstere Kulte wie DEGIAL, GRAVE MIASMA oder die leider aufgelösten VORUM anbetet, wird sich auf „The Warlock of Da’ath“ schnell heimisch fühlen.

Nach einem unheilvollen Vorgeplänkel gibt das passend betitelte „Obscure and Forbidden“ die Marschrichtung nämlich gleich ohne große Umwege vor. Mit treibendem Düster-Death wird zum okkulten Angriff geblasen, schneidende Leads und fieses Tremolo schlagen aber auch immer wieder die Brücke zum Black Metal. In solchen Momenten sind dann auch die üblichen Verdächtigen aus Schweden nie weit, NECROPHOBIC oder WATAIN grüßen aus dem Ritualkreis, der Opener und „Khidir’s Urn“ seien hier beispielhaft erwähnt.

Apropos Ritualkreis, ritualistisch und finster geht es auch bei „Sigilum Azoetia: The Map of Possibility“ zu. Die Nummer beginnt zunächst doomig und fast glaubt man an eine Verschnaufpause. Lange währt diese aber nicht, denn recht schnell wird auch hier mit rödelnden Riffs und donnerndem Doublebass das Tempo angezogen, wobei LUCIFERICON bei diesem Song im Vergleich zum Großteil des Materials dennoch verstärkt auf Groove und schleppende Finsternis setzen, was der Abwechslung spürbar guttut.

Death Metal mit Aroma

Erhabene Zwischenspiele, in denen die Geschwindigkeit etwas gedrosselt wird gibt es immer wieder, bei „Ancient Lineage“ ist sogar ein wenig Viking-Ära-BATHORY zu vernehmen und auch der abschließende Titeltrack zeichnet sich eher durch erhabenes Midtempo denn durch Vollgas aus. Solche Momente hätte es auf „The Warlock of Da’ath“ ruhig noch etwas öfter geben können, denn durch den insgesamt recht hohen Fokus auf Akustikchaos im erhöhten Drehzahlbereich wirken die Stücke manchmal etwas gleichförmig.

Nichtsdestotrotz werden Freunde oben genannter Bands sicherlich diabolische Freude an diesem Album haben, denn auch LUCIFERICON umweht ein unheilvolles Miasma aus alter Friedhofserde, vergilbten Pergamentrollen, abgestandenem Blut und einem allgegenwärtigen Schwefelmief. Mucke mit Aroma eben.

 

18.11.2022

Der metal.de Serviervorschlag

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