Monument Of Misanthropy - Anger Mismanagement

Review

Die haben es aber eilig. Knapp über eine halbe Stunde Spielzeit bei neun Songs ist nicht allzu viel. Und so preschen MONUMENT OF MISANTHROPY regelrecht durch ihr Debüt „Anger Mismanagement“. Das schlägt sich dann auch im allgemeinen Tempo der Songs nieder und ganz ehrlich: Obwohl ich schnellere Songs bevorzuge, empfinde ich die Durchschnittsgeschwindigkeit hier als zu heftig. Dafür haben die Franzosen zu wenig Variation in ihren Songstrukturen, richtige Hits und große Riffs sind auch eher Mangelware. Dabei geht’s ja gut los. Mit einem unheilvollen Intro, bei dem man einen halb offenen Schrank bei Nacht vor Augen hat, hinter der, nicht zu erkennen, aber doch unverkennbar, eine mächtige Bedrohung lauert – dann setzen die Instrumente ein und schicken diese Bedrohung in die Wirklichkeit. Die folgenden Songs sind aber nur solide.

Dass die Musiker hinter MONUMENT OF MISANTHROPY versiert sind, steht außer Frage. Die Arrangements zeugen ja auch von technischer Raffinesse. Aber nicht von Einfallsreichtum. Schade, denn viele andere Eckpfeiler stimmen: guter Sound, angenehmer Wechsel von Growls auf Krächzen und umgekehrt, ein ausgereiftes Verständnis für Death Metal im Allgemeinen. So kann ich trotz namhafter Besetzung (die Band wurde 2012 von NECROPHAGIST-Drummer Romain Goulon gegründet) nicht mehr verkünden, als dass es sich bei „Anger Mismanagement“ um ein ganz nettes Debüt handelt, das im Direktvergleich mit minderwertigeren Genre-Vertretern noch knapp über dem Durchschnitt liegt, im Vergleich zu Szenegrößen aber mit einem deutlichen Abstand zu ebendiesen.

Für den fixen Todesrausch ist das Teil zu haben, weil aber kaum etwas hängen bleibt, lass ich mir die Hirnwindungen bei Brutal-Death-Laune doch lieber von DEFEATED SANITY, KATALEPSY, PIGHEAD, DYING FETUS und Konsorten verdrehen. Da erscheint mir die Tatsache, dass sich MONUMENT OF MISANTHROPY ihren Erstling über eine Crowdfunding-Kampagne finanziert haben, noch am interessantesten. Ach ja, und das KREATOR-Cover „Flag Of Hate“ am Ende.

06.10.2014

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