
MOONLIGHT HAZE ist keine hochpotente Cannabis-Sorte, sondern eine italienische Symphonic-Power-Metal-Band. Deren Sängerin Chiara Tricarico ist vielen durch ihre Mitwirkung in Tobias Sammets AVANTASIA-Live-Ensemble bekannt und AVANTASIA-Gitarrist Sascha Paeth produzierte nun den vierten Wurf der Gruppe. „Beyond“ erzählt zehn neue Geschichten und klingt sehr organisch, denn die Produktion kommt größtenteils ohne künstliche Nachbearbeitung aus.
MOONLIGHT HAZE nehmen uns mit in eine andere Welt
„Beyond“ – das ist eine Welt jenseits der unseren, ein Ort der Sehnsucht, nach dem man strebt. Zumindest suggeriert uns das oft die Kunst. Auf dem vierten Werk von MOONLIGHT HAZE ist „Beyond“ nicht nur der Titel, sondern auch der Opener und fungiert als ruhiges Intro, das mit Tricaricos Stimme die Platte einleitet. Umso flotter geht es mit „Tame The Storm“ weiter, das eine beeindruckende Gesangsleistung bietet, wie man sie von der Frontfrau bisher kaum kannte. Im Refrain klingt ihre Stimme rotzig-rockig, in den Strophen gewohnt klar. Hat sie etwa mit AVANTASIA-Kollegin Adrienne Cowan geübt?
Zwischen klassischen Symphonic-Power-Metal-Tracks finden sich kleine Experimente. Auf „Would You Dare?“ und „Time To Go“ sind vereinzelt Growls zu hören. Da kein weiterer Sänger aufgeführt ist, stammen diese mutmaßlich ebenfalls von der Frontdame – Hut ab! „L’Eco Del Silenzio“ ist teils auf Italienisch gehalten und bleibt trotz seines balladesken Charakters erfreulich kitschfrei. „D.N.A. (Do Not Apologize)“ punktet mit frechem Refrain und Ohrwurmmelodie. „Untold“ erinnert an die Olzon-Ära von NIGHTWISH mit Songs wie „Last Ride Of The Day“.
„Beyond“ ist abwechslungsreich
Im Vergleich zu den drei Vorgängern zeigt sich der neue Streich von MOONLIGHT HAZE deutlich vielseitiger. Während die früheren Alben solide bis gute Melodic-Metal-Werke waren, zieht „Beyond“ alle Register und vereint viele Trademarks der Band. Stücke wie der eingängig-poppige Rausschmeißer „Awakening“ waren früher die Regel – heute sind sie die Ausnahme. Mit einem starken Album im Rücken könnte es der Band gelingen, endlich mehr Aufmerksamkeit zu erhalten.
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