Mortal Hatred - Odyssey

Review

In Sachen Death-Metal-Underground hat das Label Kernkraftritter Records einen interessanten Rooster beisammen. Neben Death Metal befinden sich die Punkrocker DRITTE WAHL und die Dark-Metaller EDEN WEINT IM GRAB in der Auflistung. Neu zum Label kommen MORTAL HATRED aus Kreuztal in Nordrhein-Westfalen. Bereits seit 2006 ist die Band aktiv, jedoch reichte es bisher nur für den Debüt-Longplayer „Abandoned//Forsaken“ im Jahr 2014. Bei mehr als 15 Jahren Bandaktivität wurde es höchste Zeit für den Zweitling „Odyssey“.

MORTAL HATRED ordnen sich selbst dem modernen Melodic Death Metal zu

Die Musiker schreiben über sich selbst, dass vielfältige Stilelemente den Sound von MORTAL HATRED beeinflusst haben. So befinden sich Namen wie IN FLAMES genauso auf der Liste wie HEAVEN SHALL BURN oder WHITECHAPEL. Zusammengefasst sind MORTAL HATRED zwischen Melodic Death Metal schwedischer Prägung, Technical Death Metal und Deathcore anzusiedeln.

Nach dem Intro heißt es „Mortal Hatred“. Anleihen bei IN FLAMES werden ersichtlich, jedoch ist Sänger Frederik Wallerus kein Anders Fridén und die Stimme wird nicht jeden Gehörgang erfreuen. „Generation Omega“ schreddert etwas mehr, bleibt aber noch melodisch. Es folgt ein Wechsel der Sprache von Englisch zu Deutsch, das Ganze ist stilistisch wie auch sprachlich eigenständig, aber mehr als nur gewöhnungsbedürftig zwischen Deathcore und Death Metal.

Einen Songtitel wie „Die Nixe Vom Muehlenweiher“ ist in der Regel eher auf einem Pagan- oder Folk-Metal-Werk zu finden. MORTAL HATRED schwärzen den Death Metal an, allerdings keift Sänger Wallerus nur gelegentlich und bleibt primär beim gutturalen Gesang. Richtungs- und Sprachwechsel: zwischen Deathcore und Death Metal geht es mit “ A Best Friends Funeral“ weiter, „Pompeji“ rudert zurück zum groovigen Death Metal.

Mit dem Sound zwischen Melodie, Schreigesang, gutturalen Gesang und angeschwärztem Gekeife inklusive Sprachwechsel bewegen sich MORTAL HATRED durch mehr als eine Stunde Musik. In Richtung Scheibenende beschäftigen sich die Herren mit Gewalt und Monstren. Die Tracks nennen sich „Traditional Godzille Violence”, „Ultimate T-Rex Violence“ und „X-Treme Xenomorph Violence“ und reihen sich in das bekannte Klangschema ein.

MORTAL HATRED sind auf einer Death-Metal-„Odyssey“

Das Quintett aus dem Westen der Republik liefert kein uninteressantes Werk ab. Jedoch fehlt der Scheibe die Kompaktheit und der durchgehende rote Faden. Die Herren streifen diverse Spielarten des Death Metal in mehr als einer Stunde. Das sorgt dafür, dass der Konsum von „Odyssey“ zu einer Übersättigung führt durch die mehrfachen stilistischen Veränderungen. Hat sich das Ohr gerade an den vorherrschenden Sound gewöhnt, driften de Herren in Richtung Core ab oder wechseln die Sprache. Die Zusammenstellung der Songs wirkt wie ein Sammelsurium, sodass weniger in diesem Fall mehr gewesen wäre. MORTAL HATRED adressiert „Odyssey“ vor allem an Menschen, die verschiedene Spielarten des Death Metal bevorzugen und nichts gegen eine Underground-Produktion einzuwenden haben.

02.04.2022

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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