Motörhead - On Parole

Review

Der Begriff „Kult“ ist schnell verwendet, besonders wenn es um Alben geht, die etliche Jahre auf dem Buckel haben und den Beginn einer mittlerweile großen Band Kennzeichnen. So ein Fall ist „On Parole“ von Lemmy Kilmisters Krawallvereinigung MOTÖRHEAD.

Ursprünglich war, bzw. ist „On Parole“ (aufgenommen 1975, veröffentlicht 1979) das reguläre erste Album der Band, welches aber vom Label United Artists aufgrund von mangelnder Überzeugung zurückgehalten und erst Jahre nach der Aufnahme veröffentlicht wurde, nachdem das zweite Debüt „Motörhead“ (1977) und die Nachfolger „Overkill“ und „Bomber“ (beide 1979) ins Rennen geschickt wurden.

Enthalten ist logischerweise verdammt alt klingendes Zeugs und der Klassiker der ersten Stunde, natürlich die Band-Hymne „Motörhead“, die schön ursprünglich und roh runtergeschrabbelt wird und eindrucksvoll aufzeigt, dass MOTÖRHEAD bereits in den 70ern amtlich Alarm gemacht haben.

Natürlich schimmert in den restlichen Songs die Vorgänger-Band HAWKIND durch und die Tracks „Motörhead“, „The Watcher“ und „Lost Johnny“ sind sogar Neueinspielungen von Stücken, die Lemmy ursprünglich für HAWKIND geschrieben hatte.

Ursprünglicher Rock mit dreckiger Attitüde aber auch mit etlichen geilen Soli ausgestattet, die vor vielen coolen Melodien nur so strotzen. Perfekt wäre das Szenario, wenn man auf einer monstermäßigen Protz-Harley durch die Gegend kreuzen würde und mit dem scharfen Girl hinten drauf zeigt, was für ein geiler Hengst man ist und dann eben diese MOTÖRHEAD-Scheibe laufen lässt. Besser passt es eigentlich nicht.

„On Parole“ animiert förmlich dazu, die alte Lederjacke aus dem Keller zu wühlen und sich als Parfümersatz ein paar Bier übers Hemd zu kippen, damit allen gleich klar ist, wie der Hase läuft. Das sind MOTÖRHEAD wie man sie kennt und liebt. Das ist Rock-Musik wie sie im Buche steht. Einfach nur geil.

01.03.2007
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