Nalar - Veränderung

Review

Gemäß den spärlichen Informationen, die das Netz hergibt, sind NALAR bereits seit 10 Jahren aktiv. Quasi pünktlich zum Jubiläum gibt die Berliner Band also ihren Einstand. Auf „Veränderung“ finden sich am Ende ganze drei Songs – produktiv geht anders …

NALAR: Gut Ding will eben Weile haben

… oder um eine Phrase zu bemühen: „Gut Ding will Weile haben“. Okay, genug davon. Drei Songs als erstes Lebenszeichen sind nicht unendlich viel, doch NALAR haben sich vor allem live bereits einen Namen gemacht – unter anderem auf dem Dark Troll Festival. Von ungefähr kommt das Raunen im lokalen Underground also nicht. Der Stil NALARs trifft offenbar einen Nerv. Während sich die Band dem Melodic Death Metal verbunden fühlt, hält sie für Einflüsse aus dem Black Metal immer die Türe offen. Das Ergebnis kann sich auf „Veränderung“ hören lassen, ohne dass hier und jetzt von einem ganz großen Wurf die Rede ist.

NALAR haben sowohl für Dramaturgie als auch für Spannungsbögen ein Händchen, könnten an ein paar Stellen aber sicher noch mehr Feinschliff vertragen. „November“ startet beispielsweise wunderbar treibend, setzt durch seine im Hintergrund immer wieder aufkommende Melodie schöne Akzente und scheut sich auch nicht davor, ein bisschen zu „stampfen“. Die Vocals bleiben dabei kratzig, meist keifend, mal grummelnd – grundsolide, aber ohne spektakulären Wiedererkennungswert. Selbstredend kein Beinbruch, da sie dennoch passend sind.

„Veränderung“ hat noch einige Längen, aber auch Highlights

„Son Of Sam“ fühlt sich schließlich noch mehr im Melodic Death zu Hause, während der Titeltrack zum Highlight emporsteigt. Ebenfalls melodisch zeigt sich der Schlussakt, dabei kraftvoller, unnachgiebiger und dient hoffentlich als Blaupause für die Zukunft. Die Stampfparts wirken wie Peitschenhiebe und immer wieder aufkommende Leads sorgen für eine bedrohliche Atmosphäre, wie sie auch im Black Metal vorkommt. Im Mittelteil gipfelt es vor dem donnernden Finale in Sachen knisternder Spannung. Ein wirklich guter Song.

NALAR sind ohne Zweifel keine frisch aus dem Ei geschlüpften Musiker, sondern gehen mit Erfahrung an ihr Werk. Ein Pluspunkt, der „Veränderung“ aber keineswegs seines Underground-Charmes beraubt. Etwas Demo-Staub in Sachen Produktion steht dem Material gut zu Gesicht und so sind es eher Kleinigkeiten im Songwriting, die NALAR noch fehlen, um die eine oder andere Länge zu verhindern und sich nachdrücklich ins Gedächtnis zu spielen.

02.10.2023

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