Negativa - Negativa

Review

Die Kanadier NEGATIVA sind so etwas wie die legitime Nachfolge-Combo der Death Metaller GORGUTS. Ausnahmegitarrist Luc Lemay hat neben seinem alten GORGUTS-Kumpel Steeve Hurdle (Gitarre) den ex-ION-DISSONANCE-Basser Miguel Valade und Fellgerber Étienne Gallo (ex-NEURAXIS) um sich gescharrt, um seine neuen musikalischen Visionen in die Realität umzusetzen. Zunächst scheint das Line-Up durchaus ein wenig Eindruck zu schinden, besonders dann, wenn einem die oben genannten Band-Namen ein Begriff sind, doch so einfach ist es leider nicht…

Die Musik beginnt in etwa dort, wo GORGUTS mit ihren letzten beiden (meiner Meinung nach etwas schwachen) Alben „Obscura“ und „From Wisdom To Hate“ aufgehört haben, und sie geht sogar noch einen deutlichen Schritt weiter. NEGATIVA klingen tatsächlich negativ. Zumeist in langsamem Tempo schachteln sie sich mit gelegentlichen, tempomäßigen Auflockerungen nach oben voran und verbreiten eine getragene, tiefe und schwere Stimmung. Von Genialität kann hier allerdings nicht wirklich die Rede sein. Die Songs gleiten stellenweise ins avantgardistische ab und rutschen von einer grauenhaften Disharmonie in die nächste. Belangloses Herumgeriffe und ideenloses Drumming regieren den Silberling. Die Musik auf ihrem selbst betitelten Drei-Tracker ist allerdings alles andere als anstrengend; sie ist lästig, ja sogar nervig teilweise. Sie wirkt uninspiriert, zugekokst und stilistisch unentschlossen. Ein Spagat zwischen den Elementen kann durchaus den Sound beleben, aber nicht, wenn man überhaupt nicht weiß, wo man hingehört und was man überhaupt aussagen möchte. Letzteres ist scheinbar das größte Problem von NEGATIVA.

Diese EP ist das, was ich als absolut entbehrlich empfinde. Angesichts der herausragenden Vorgeschichte der Musiker und besonders ihre Leaders Luc Lemay enttäuschen NEGATIVA auf ganzer Linie. Lediglich das dritte Stück („Rebellion“) weist zunächst das leicht positiv schräge Ambiente der letzten GORGUTS-Alben auf, verfällt jedoch mit zunehmender Spielzeit wieder in dieses nervige Gitarrengequäke und Herumgeknirsche auf den Saiten. Fürchterlich unsinnig und belanglos. Diesen Krach (im wahrsten Sinne des Wortes) braucht echt niemand. Das Einzige, was so halbwegs etwas taugt, ist der schwere Sound, ansonsten erkenne ich keine positiven Eigenschaften auf diesem Release.

NEGATIVA werden vermutlich allen Hörern Tränen in die Augen locken, die mit GORGUTS vertraut sind und diese mochten. Die einen werden allerdings heulen, weil sie eine neue innovative Gott-Combo am Firmament leuchten sehen und die anderen weinen aufgrund der gnadenlosen Grausamkeit, die ihren Ohren angetan wurde.

Sorry Leute, aber das hier ist fürchterlicher Schrott, mehr nicht. Klappe auf, CD rein, Klappe zu, Müllabfuhr anrufen!

29.08.2007

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2 Kommentare zu Negativa - Negativa

  1. deadwood sagt:

    Also, was ich auf myspace höre, gefällt mir ausnehmend gut. Ich würde eher sagen, dass du mit avantgardistischem Material nichts anzufangen weißt. Der Ep deshalb unverschämte zwei Punkte aufzudrücken, ist für mich als Leser ziemlich ernüchternd.

    8/10
  2. christoph_aow sagt:

    Wie bitte? Das kann ja nicht angehen. Steinigt den Schreiber aber sofort.
    Wahrscheinlich die gleiche Poser… die Meshuggahs Catch33 mit 5od.6v.10 bewertet hat.
    Sehts halt als Progressiv-Progressive Musik an und freut euch das es Leute gibt die sowas ausprobieren. Nicht umsonst ist das Obscura in diversen Magazinen abgefeiert worden. Ok, die danach war nicht doll. Aber NEGATIVA und einfallsloses Drumming? Dann spielt wohl Flo Mounier auch einfallslos nehm ich an??
    Spinner der Schreiber. Und nicht vergessen, bitte Steinigen!!!

    10/10