Night Resident - Darkness Is My Home

Review

NIGHT RESIDENT aus Athen machen es sich auf ihrem zweiten Album „Darkness Is My Home“ offenbar recht gemütlich in ihrer heimeligen Dunkelheit. Die Griechen haben sich einer Variante des Doom Rock verschrieben, die zwar prinzipiell eine Atmosphäre der Finsternis und Traurigkeit transportiert, dabei aber gleichzeitig immer wieder in zugängliche und richtiggehend poppige Gefilde ausschert.

NIGHT RESIDENT wandeln auf Papas Spuren

Beim dynamisch aufspielenden Opener „A Time Of Wonder” will es noch nicht gleich auffallen, spätestens bei „Into Her Eyes“ werden die Parallelen zu Papa Emeritus/Cardinal Copia und seiner Kongregation aber mehr als offensichtlich. Damit steht der lässige Rocker nicht alleine da, auch das unverschämt eingängige „Black Witch“ oder „Hope Is Hard To Keep“ hätten problemlos auf einem der ersten GHOST-Alben stehen können.

Hinzu kommt, dass der Gesang, den sich laut Promozettel Gitarrist Costas Papaspyrou und Bassist John Tsiakopoulos teilen, eine wirklich frappierende Ähnlichkeit zu Tobias Forges Stimmlage und Intonation aufweist. Wäre da nicht dieser charmante griechische Akzent, man könnte meinen der Herr Kardinal würde selbst hinterm Mikro stehen und seine Predigten ins Publikum säuseln.

Allerdings wühlen NIGHT RESIDENT nicht ganz so tief in der Classic-Rock-Kiste wie der Schwedenpapst und auch um Reinheitsgebote schert man sich wenig, denn nur der Titeltrack geht als pure Doom-Nummer durch. Dafür haben die Griechen ihren Sound einerseits mit einer ordentlichen Portion Gothic-Rock-Schwermut („In The Mountains Of Sorrow“, „Stardust“) angereichert. Andererseits schütteln NIGHT RESIDENT teilweise knackige und überraschend moderne Riffs aus dem Ärmel, die ein wenig an BILLY TALENT erinnern und dem Material wo sie auftauchen ein gehöriges Plus an Dynamik verschaffen. „I’ll Be Free“ ist so ein Kandidat.

NIGHT RESIDENT haben noch Luft nach oben

Trotz der offensichtlichen Nähe zu GHOST verkommen NIGHT RESIDENT auf „Darkness Is My Home“ aber nicht zur bloßen Kopie und verarbeiten auch stilistische Elemente, die man bei Erstgenannten nicht findet. So abwechslungsreich die Mischung der Griechen aber zunächst klingt, so wenig weichen sie auf Albumlänge von der einmal bewährten Rezeptur ab. Auch die Schlagzahl der Hits ist auf „Darkness Is My Home“ nicht ganz so hoch wie bei Tobias Forge. Einige Nummern setzen sich zwar schnell und hartnäckig fest, andere plätschern aber auch so vor sich hin, weshalb dem Album nach hinten raus etwas die Luft ausgeht.

Starke Ansätze, gute Ideen und ein Händchen für eingängige Refrains zeigen NIGHT RESIDENT auf „Darkness Is My Home“ aber allemal und wer glaubt, an einer erdigeren Version von GHOST Gefallen finden zu können, sollte hier unbedingt mal reinhören.

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05.06.2021

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