Noctis Imperium - Nihil

Review

NOCTIS IMPERIUM aus Venezuela wurden 2001 von Aeneas Inferno als Soloprojekt gegründet. Erst nach mehreren Demos wuchs die Band schließlich auf drei Mitglieder an und die Veröffentlichung zweier EPs folgte auf dem Fuß. Nach einer ausgedehnten Europa-Tour konnte die Band in diesem Jahr schließlich einen Deal mit Abyss Records ergattern, dort erscheint nun auch ihr neuestes Werk: eine weitere EP mit dem Titel “Nihil”.

Angesiedelt ist die Musik der Formation aus Venezuela im Black Death Metal und nach dem kurzen Intro “Ra-Hoor-Khuit” treten NOCTIS IMPERIUM das Gaspedal auch sogleich bis zum Anschlag durch. Sehr schnelles, düsteres Riffing dominiert die folgenden vier Tracks der EP (das gelungene MORBID ANGEL-Cover “Maze Of Torment” mal ausgenommen), gern nehmen NOCTIS IMPERIUM sich aber auch kurz zurück, um den Hörer dann mit voller Kraft aufs Neue zu attackieren. Geschickt eingestreute, eiskalte Soli unterstreichen die pechschwarze, hoffnungslose und furchterregende Stimmung, die die Songs kreieren. Besonders auffällig jedoch sind die infernalisch schnellen und wahnsinnig präzisen Drums, die die Stücke stetig nach vorn treiben und ein Blick ins Line Up verrät, dass niemand geringeres als Trommel-Virtuose Nick Barker (ex-DIMMU BORGIR, ex-CRADLE OF FILTH, BENEDICTION) hier dabei ist, die Felle nach allen Regeln der Kunst zu malträtieren. Dennoch ufert “Nihil” zum Glück in keinem Moment zu einer reinen Demonstration Barkers Könnens aus, wie es leider oft bei Bands mit überragenden Musikern der Fall ist (man höre sich frühe 1349-Werke mit Frost am Schlagzeug an).
Über dieses Fundament legen sich schließlich die tiefen, aggressiven, abwechslungsreichen Screams und Growls von Fronter und Mastermind Aenas Inferno, die sich optimal in die Kompositionen einfügen, die jedoch nie stark dominieren. Ganz im Gegenteil, denn bei NOCTIS IMPERIUM liegt das Hauptaugenmerk zumeist auf der Instrumental-Fraktion.
Abgeschlossen wird “Nihil” von den zwei qualitativ hochwertigen Live-Mitschnitten zu “Through Fire And Cosmos” und “Maze Of Torment”.

Dennoch kann ich nur bedingt zum Kauf von “Nihil” raten. Denn so hochwertig die Leistung auch sein mag, die NOCTIS IMPERIUM hier an ihren Instrumenten ablegen, leidet die EP musikalisch doch an einer Schwäche: Die Stücke bleiben einfach nicht in den Gehörgängen hängen, es fehlt ihnen schlichtweg an Highlights. Zudem ist zu sagen, das hier keineswegs nur neues Material geboten wird, in Wahrheit ist lediglich “Unus In Nihil” bisher unveröffentlicht, alle weiteren Stücke stammen von den bisherigen EPs, das Intro wird sogar bereits zum dritten Mal verwendet. Lieber also das erste Full Length der Formation abwarten, das ist nämlich bereits in der Mache.

24.08.2010

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