Obscene - Sermon To The Snake

Review

Wenn man den Plattenschrank des älteren Bruders zur eigenen metallischen Sozialisierung nutzt, dann muss das wahrlich kein Nachteil sein. Und wenn man sich dort vor allem bei den Altwerken von ASPHYX, MORGOTH, PESTILENCE oder OBITUARY bedient, dann kommt so etwas wie „Sermon To The Snake“ heraus. OBSCENE verwursten auf ihrer Debüt EP vor allem Einflüsse genannter Combos und machen dabei keine schlechte Figur.

Und schon am Sound und den ersten Akkorden von „Body Of Tears“ hört man deutlich, es wird nostalgisch. Nach einem getragenen Auftakt starten OBSCENE einen feinen Galopp mit deutlichen Parallen zu ASPHYX und OBITUARY. Und zwischendurch verschleppt man nicht nur immer wieder gekonnt das Tempo, sondern fährt auch einige richtig feine harmonische Disharmonien auf. Dieser Widerspruch ist hier durchaus bewusst gewählt. „Shadow Burial“ bietet dann eher einen Mix aus alten MORGOTH und PESTILENCE. Es wird also nicht einfach nur stumpf daher geprügelt, sondern eher mit Ideen und Struktur gelärmt. Und die gequält heisere Stimme irgendwo zwischen Grewe, van Drunen und Tardy passt richtig gut zu dieser Art von kranken Mucke. Das Rezept bleibt auch bei „Torture Tranquillity“ das gleiche, das Mahl daher schmackhaft. Einzig das abschließende „Blood Moon Rats“ hat dann doch ein paar kleine Spannungsabfälle. Das ist jetzt alles andere als dramatisch, können die Amerikaner aber beim nächsten Mal sicher besser machen.

OBSCENE wecken Erinnerungen und die Nackenmuskulatur

Apropos nächstes Mal, klarer Wunsch: Bitte bald mehr davon! OBSCENE haben auf alle Fälle das Zeug dazu, ein richtig cooles Debüt an den Start zu bringen. Denn schon „Sermon To The Snake“ weckt nicht nur Erinnerungen, sondern vor allem auch auch die Nackenmuskulatur.

08.01.2018

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