Onslaught - Sounds Of Violence

Review

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Sofern das Wort „Kult“ suggeriert, dass mindere musikalische Qualität eine Daseinsberechtigung braucht, dann waren die Briten ONSLAUGHT eine der wenigen Kult-Bands der 80er, bei denen das mit der Qualität wesentlich besser aussah. In ihrem Fall handelt es sich bei „Kult“-Bands wohl eher um Phänomene, die für eine kurze Zeit gehörig Staub aufwirbelten, die den Sprung in Eliteregionen aber nicht schafften, so dass es heute nur wenige jüngere Metalfans gibt, denen Alben wie „Power From Hell“ oder „The Force“ ein Begriff sind. Das war Thrash Metal, wie man ihn in den 80ern förmlich zelebrierte, nach „In Search Of Sanity“ war jedoch erstmal 18 Jahre Schluss mit kultig sein.

2007 erschien dann das Wiedervereinigungsalbum „Killing Peace“ und hinterließ einen guten Eindruck, auch live machten ONSLAUGHT klar, dass mit ihnen nach wie vor zu rechnen ist. Ihr großer Vorteil: Sie klangen nicht wie eine Altherren-Band, die mal eben ihre kurzzeitigen Erfolge der 80er rezitiert, sie klangen zeitgemäß, frisch, aktuell – und dass mit dem Kunststück, ihre Ideale, ihre Erfolgsformel nicht gänzlich über den Haufen zu werfen. „Sounds Of Violence“, ihr neues Album, geht diesen Weg weiter. ONSLAUGHT sind nach wie vor eine traditionelle Thrash-Band, hörbar beeinflusst von Bands, denen mehr Aufmerksamkeit und Erfolg vergönnt war, von EXODUS, TESTAMENT oder auch den ebenfalls vor nicht allzu langer Zeit wieder erstarkten FORBIDDEN. Dass man sich für eine Produktion entschieden hat, bei der hörbar nicht die Standards von 1987 , sondern die von 2011 Pate standen, sorgt neben der Erwähnten Relevanz der Band auch dafür, dass die Bezeichnung „modern“, im positiven, nicht trendigen Sinne, durchaus auch ihre Berechtigung hat, wenn man den Sound der Band beschreiben will. MACHINE HEAD oder auch LEGION OF THE DAMNED sind stilistisch nicht immer sehr weit entfernt. ONSLAUHGT klingen aber organischer, weniger glattpoliert als Letztgenannte und so machen die druckvollen Riffs, die spannenden Soli und die mitunter abwechslungsreichen Songstrukturen ordentlich Eindruck. Sy Keeler brüllt sich variantenreich und zorneslustig die Seele aus dem Leib, ein sechseinhalb minütiges, von Breaks und Tempowechseln durchzogenes Prachtexemplar eines Thrash-Songs wie „Code Black“ funktioniert genauso wie der vierminütige Titelsong oder das bereits als Single bekannte MOTÖRHEAD-Cover „Bomber“ (von illustren Gästen unterstützt). Das komplette Album wird durchzogen von einem tonnenschweren Groove, der unmittelbar für das obligatorische Nackenzucken sorgt. Thrash-Metal mit enorm viel Eleganz also, authentisch und mitreißend gespielt. Vermutlich auch wieder kultig. Und trotz allem ziemlich undergroundig.

ONSLAUGHT und ihren Fans wird’s egal sein. „Sounds Of Violence“ setzt ein gewaltiges Ausrufezeichen, daran, dass diese Band nach wie vor ein ernstzunehmender Teil der Szene ist, dürfte es spätestens nach der Einfuhr dieses Geschosses keinen Zweifel mehr geben.

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20.01.2011

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