Profaned - Heirs Of Chaos

Review

Was kommt dabei heraus, wenn ein augenscheinlich noch recht junges Quintett seine Lieblings-Black- und Death-Metal-Scheiben in einen Topf wirft, das Ganze gut umrührt und wenig eigene Zutaten besteuert? Richtig, ein zwar an sich gar nicht so übler, aber leider auch noch etwas gesichtsloser Bastard aus stärker gewichtetem Black und Death Metal, der – angereichert von passablen bis feinen Melodien – oftmals flott knüppelnd, aber auch hin und wieder wieder gedrosselt und groovend daher kommt.

So geschehen im Falle von PROFANED aus Hof. Auf deren selbst verlegtem Debüt “Heirs Of Chaos“ gibt es Kost, die potentiell viele Anhänger der extremen Metal-Spielarten ansprechen könnte, aber den meisten Menschen, die in diesen Genres auch nur etwas bewandert sind, nicht allzu viel Aufregendes und Neues bieten dürfte. Angeführt wird das Ganze bei angemessenem Sound von einer aggressiven schwarzmetallischen Krächz- und einer tiefen Grunzstimme. Erstere dominiert und ist gar nicht schlecht, aber doch zu austauschbar, die todesmetallische Tonlage hingegen kommt fast schon lässig dunkel daher.

Die ersten fünf der zumeist zwischen zwei- und viereinhalb Minuten kurzen Lieder wollen noch nicht restlos überzeugen, obwohl “I Bring The Tumbling Stars“ vor einer von den Sechssaitern geschaffenen, atmosphärisch-melodischen Kulisse ein vehementes Duell der beiden Stimmen bietet und auch “Thus He Devoured His Fears“ im atmosphärischen Bereich durchaus seine Qualitäten hat. Aber erst “Shades Of Hades“ an sechster Stelle zeigt, dass PROFANED definitiv fähig sind, richtig gute Nummern abzuliefern. Hier geht der immerzu praktizierte Wechsel zwischen wütend nach vorne gekeiften Abschnitten und schweren, bedrohlichen Groove-Passagen endlich einmal vollkommen auf, wird noch von einem gelungenen Chorus veredelt. Das stimmungsdienlich eingestreute dämonische Lachen scheint beinahe ein Ausrufezeichen – oder der ausgestreckte Mittelfinger in Richtung herumnörgelnder Rezensenten – zu sein. Das sich durch “Gigantomakhia – Rise Of The Demigods“ ziehende Riff ist recht reizvoll und der Rausschmeißer “Only Ashes Of Names Remain“ wartet auch noch einmal mit einer prägnanten Melodie auf.

Mit “Heirs Of Chaos“ haben PROFANED an sich nur ein mittelprächtiges, da noch zu konventionelles Debüt abgeliefert. Aber in dem brodelnden Black/Death-Gemisch gibt es Momente und gar ganze Nummern, die wirklich gelungen und eigenständig sind; die zeigen, dass mit der jungen Truppe zukünftig zu rechnen sein könnte.

Mit gutem Willen knappe

28.07.2010

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