Ravenfrost - Agonies Of The Past

Review

RAVENFROST. Was sich anfangs nach einem neuen Album- oder Songtitel der Blashyrkh-Urväter IMMORTAL anhört, entpuppt sich nach einer kurzen Phase der Orientierung als Ein-Mann-Projekt aus dem Saarland. Mit “Agonies Of The Past“ veröffentlicht Mastermind K. den ersten Langspieler seines irgendwo im DSBM verorteten Projektes, zuvor vertrieb man sich die Zeit mit Demo- und Split-Veröffentlichungen, sowie Beiträgen auf diversen Compilations.

So weit, so gut. Was hat “Agonies Of The Past“ nun zu bieten? Zunächst einmal einen insbesondere beim Gesang sehr laienhaften Sound und das sogar im Kontext eines ohnehin nicht mit Produktionen gesegneten Genres. Und nein, ich erwarte grundsätzlich keine glatt gebügelte oder fett produzierte Soundwand. Vermutlich ist es aber auch ganz einfach der Tatsache geschuldet, dass es sich um ein Ein-Mann-Projekt handelt. Immerhin wird der Drum-Computer in einigen Momenten gut unterbracht, in anderen dagegen einem aber auch eindrucksvoll vor Augen geführt, welch Unterschied ein richtiges Schlagzeug ausmachen kann. Die fünf Stücke von “Agonies Of The Past“ bewegen sich alle in langsamen, zeitweise fast schon doomigen, Bereichen mit dem Versuch einen Hauch von Trostlosigkeit aufkommen zu lassen. Leider bleibt es in meinen Augen auch bei dem Versuch, denn richtig Atmosphäre oder gar Hörspaß, so paradox es sich auch bei einer depressiv angehauchten Platte anhören mag, kommt nicht auf. Da helfen auch lachhafte Songtitel wie “What Doesn’t Kill You Makes You Weaker“ oder die vielfach eingeschoben Keyboard-Parts nicht weiter, die sich ähnlich den Riffs häufig an Belanglosigkeit nicht übertreffen lassen.

Ein kleiner, nennen wir es mal, Lichtblick bleibt aber: Der zweite Track “The Roots Unearthed“ schafft es direkt von Beginn an mit stimmungsvollem Intro und recht beklemmender Gitarrenmelodie ein wenig Authentizität entstehen zu lassen, die zwar nicht über die gesamte Länge von acht Minuten bestehen, aber zumindest im Kopf hängen bleibt. Über allem schweben die immerzu angestrengt wirkenden Growls von K., bei denen anzumerken ist, dass tiefer nicht unbedingt besser bedeutet. Abschließend trägt “To Envy The Nameless Dead“ das Album dann auch im Kontext der vier, oder zumindest drei, weiteren Stücke, dem Unterhaltungswert einer Trauerfeier gleich, gebührend zu Grabe.

29.04.2014

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