
Soundcheck Oktober 2025# 16
Galerie mit 20 Bildern: Sabaton - Greenfield Festival 2023


Zum ersten Mal seit „The Last Stand“ besingen SABATON auf einem neuen Album keinen der Weltkriege des 20. Jahrhunderts. Stattdessen wählen sie ein Konzept, das „Heroes“ ähnelt: Sie widmen sich Legenden und berühmten Figuren aus dem Mittelalter und der Antike. Elf Songs erzählen elf verschiedene Geschichten, die die Band im gewohnt bombastischen Power-Metal-Gewand präsentiert. Zudem erfolgte ein Labelwechsel von Nuclear Blast zu Better Noise Music – eine ungewöhnliche Wahl für eine Metalband.
SABATON erzählen von Legenden
„Templars“ eröffnet die Schlacht und handelt von den Kreuzrittern, ihrem Aufstieg und Fall. Das Stück ist ein zahmer Stampfer, der sich nicht klar zwischen Metal- und Bombastseite entscheidet – so bleibt von beidem wenig hängen. „Hordes Of Khan“ beleuchtet die Regentschaft von Dschingis Khan und ist ein Uptempo-Banger mit mehr Punch, doch BATTLE BEAST haben das Thema mit „The Golden Horde“ auf „No More Hollywood Endings“ eindrucksvoller umgesetzt.
„A Tiger Among Dragons“ erzählt vom chinesischen General Lü Bu, dem „fliegenden General“. Leider fliegt das Lied ebenfalls an einem vorbei. Dafür überzeugen „Crossing The Rubicon“ (Julius Cäsar) und „I, Emperor“ (Napoleon Bonaparte) als solide Banger, die live sicher gut ankommen. Zwar hat man manche Parts gefühlt schon einmal gehört, doch bei einer langen Karriere ohne große Stilwechsel bleibt das kaum aus.
„Maid Of Steel“ überzeugt endlich vollends: flotte Riffs, ein starkes Solo und ein ohrwurmträchtiger Refrain machen Jeanne d’Arcs kurze Lebensgeschichte zu einem der besten Songs des Albums. „Impaler“ fällt danach ins bekannte Midtempo-Muster zurück, bietet aber mit Vlad III. alias „Vlad Dracul“ – dem Pfähler und Bram Stokers Vorlage für „Dracula“ – eine der spannendsten Geschichten. Mit „Lightning At The Gates“ widmen SABATON Hannibal, einem der größten Feldherren der Antike, einen eigenen Song – leider ein weiterer Stampfer nach Schema F.
Das letzte Songtrio – „The Duelist“ (Miyamoto Musashi), „The Cycle Of Songs“ (Senusret III) und „Till Seger“ (Gustavus Adolphus von Schweden) – bietet mehr SABATON-Standardkost. Besonders „Till Seger“ bedient sich im Intro deutlich bei „Gott Mit Uns“.
„Legends“ ist leider wenig legendär
Manche Zeilen dieser Rezension mögen wie ein Totalverriss klingen – so schlimm ist es nicht. SABATON-Fans können die Platte durchaus goutieren. Dennoch ist es nicht nur die erste Nicht-Weltkriegsscheibe seit „The Last Stand“, sondern auch das schwächste Album seitdem. Zu viele Lieder klingen ähnlich, es fehlt an Energie und Durchschlagskraft. Am Ende bleibt eine Platte leicht über dem Durchschnitt.

Sabaton - Legends
Jannik Kleemann
Sabaton - Legends (Storyteller Edition - Digibook)
Sabaton - Legends [Vinyl LP]
Sabaton - Sabaton, Neues Album 2025, Legends, CD mit 28 Seitem Booklet































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